Frage an Jürgen Friedrich bezüglich Verkehr

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Jürgen Friedrich
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Frage von Nicola B. •

Frage an Jürgen Friedrich von Nicola B. bezüglich Verkehr

Herr Friedrich,

unter den Top Ten der Auto-Umweltliste des VCD findet sich nur ein deutsches Modell.
Zwei japanische Hybrid-Autos führen das Umweltranking in einem Kopf-an-Kopf-Rennen an: der Honda Civic Hybrid und der Toyota Prius. Für die deutsche Industrie steht da eine Null. Die Japaner haben mit ihren Honda Civic Hybrid ein Wunder der Technik gebaut. Das Fahrzeug verbraucht nur 4.6 Liter.
Auch letztes Jahr schnitten die deutschen Fahrzeuge so schlecht wie nie ab. Hoher Spritverbrauch und schlechte bis fehlende Ausstattung bei Rußfiltern. Müssen die deutschen Autobauer so spritfressende Autos bauen? Der Ölpreis steigt und steigt. Muß man da nicht politische Vorgaben machen, damit wir weniger verschwenderisch mit Energie umgehen und saubere Luft haben. Haben die deutschen Autobauer nicht die Zeit verschlafen?

Mit freundlichen Grüßen
Nicola Brandau

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Brandau,

Kein Auto muss 16 Liter verbrauchen. Was wir brauchen sind saubere und leisere Autos, die sehr viel effizienter sind. In Berlin setzen wir uns dafür ein, dass EU-weit ab 2008 ambitionierte Verbrauchsgrenzwerte für Autos gelten sollen. Mit einer klaren und einfachen Kennzeichnung von Autos - Effizienzklassen A bis G - soll nach unseren Vorstellungen der Wettbewerb um niedrigen Spritverbrauch in Schwung gebracht werden. Auch eine Umstellung der Kfz-Steuer gemäß dem CO2-Ausstoß ist eine Anschub. Die Zukunft gehört nahezu emmissionsfreien Autos mit Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen oder anderen erneuerbaren Energien. Bis es soweit ist, können gasbetriebene Fahrzeuge eine klimafreundliche und partikelfreie Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen sein. Uns geht es auf jeden Fall darum, den Durchschnittsverbrauch aller Fahrzeuge deutlich zu senken, 3-Liter sind keine Utopie. Die Mineralölsteuerbefreiung von Biokraftstoffen wollen wir verlängern. Handlungsfelder sind hier allerdings im Bundestag bzw. über eine Bundesratsinitiative des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Ganz wichtig sind natürlich auch die Alternativen zu eigenen Auto, also ein verbesserter öffentlichen Nahverkehr, attraktive Radwege etc. Oder sich einfach ein Auto mit mehreren Personen teilen. Zwei Personen im Auto auf den Weg zur Arbeit reduzieren die Spritkosten und entlasten Umwelt und Geldbeutel.

Mit besten Grüßen
Jürgen Friedrich