Frage an Julia Klöckner von Roman B. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Klöckner,
Frau von der Leyen hat vor wenigen Wochen davon gesprochen, daß die Geburtszahlen in Deutschland gestiegen sind. Das Gegenteil ist aber der Fall: Die Geburtszahlen in Deutschland sind im vergangenen Jahr deutlich gesunken, und das obwohl es im Februar aufgrund des Schaltjahres 2008 einen Tag mehr als sonst gab.
Unter Ministerin von der Leyen sollte sich die Zahl der Geburten doch erhöhen.
Wie erklären Sie sich das Mißverhältnis zwischen Ankündigung (mehr Geburten) und Tatsache (weniger Geburten)?
Lieber Herr Baumgart!
Danke für Ihre Frage. Tatsächlich sah es danach aus, als würden die Geburtenzahlen steigen - zumindest zu dem Zeitpunkt, als sich die Ministerin geäußert hatte. Sie stützte sich auf Daten des Statistischen Bundesamtes für den Zeitraum Januar bis September vergangenen Jahres. Durch einen Einbruch der Geburtenzahl im letzten Quartal des Jahres sah die Lage dann anders aus.
Nichtsdestotrotz denke ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind, durch unsere Politik mehr Kinderfreundlichkeit in Deutschland zu etablieren. Dabei denke ich vor allem an die Einführung des Elterngeldes 2007, das als Lohnersatzleistung konzipiert ist. Mütter oder Väter bekommen bis zu 14 Monate 67 Prozent ihres letzten Nettoeinkommens, maximal 1800 Euro monatlich.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass der Krippenausbau für den Rückgang der Geburten verantwortlich ist - im Gegenteil. Durch die Möglichkeit, ihr Kind in eine Krippe zu geben, haben Frauen, die gerne wieder in ihren Beruf zurückkehren möchten, endlich eine Wahlmöglichkeit. Viele Frauen wollen nach der Geburt ihres Kindes wieder ins Berufsleben einsteigen. Wenn dies nicht möglich ist, entscheiden sie sich oftmals gegen Kinder. Wichtig ist, dass wir niemandem etwas vorschreiben, sondern die Rahmenbedingungen schaffen für die persönliche freie Wahl von Familien.
Beste Grüße,
Julia Klöckner
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