Sehr geehrter Herr G.

herzlichen Dank für Ihre Frage zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Ich kann gut verstehen, wenn Sie Ihren Enkel lieber mit dem Auto besuchen als mit Bus und Bahn, wenn der öffentliche Personenverkehr mehr als doppelt so lang benötigt. Genau dieser Umstand ist mein Antrieb, mich für den schnelleren Ausbau von Bus und Bahn einzusetzen. Ich bin überzeugt, dass viele Menschen sehr gerne den ÖPNV nutzen würden, wenn attraktive Verbindungen existieren würden. Wie Ihr Beispiel zeigt, ist dies aber gerade an Stadträndern häufig einfach nicht der Fall.

Damit möchte ich mich nicht einfach abfinden. Schlechte Bus- und Bahnverbindungen sind das Ergebnis aus vielen, vielen Jahren mangelnder Investitionen in diese Verkehrsträger. Und das wollen wir Grüne ändern. Der Bund ist dabei vor allem für den Bau und die Finanzierung des Fernverkehrs zuständig, die Bundesländer für den Nahverkehr. Diese Bundesregierung hat die Investitionen in die Schiene massiv erhöht und wird nun erstmals mehr in die Schiene investieren als in die Straße. Mit der Sanierung von Bahnstrecken, Bahnhöfen und auch dem Neubau der ein oder anderen Strecke werden wir dafür sorgen, dass auf immer mehr Strecken die Bahn dem Auto den Rang abläuft. Erfolgreiche Neubaustrecken wie die Strecke Berlin - München zeigen, dass bei entsprechendem Angebot auch viele Menschen einsteigen.

Das heißt nicht, dass jede Fahrt an jedes Ziel mit Bus und Bahn am Ende sinnvoll sein wird. Manche Wege machen auch in Zukunft mit dem Auto Sinn. Aber ein gut erreichbarer, häufig fahrender, pünktlicher und bequemer ÖPNV wäre für sehr viele Menschen ein Grund, das Auto stehen zu lassen.

Ich wünsche Ihnen allseits gute Fahrt und schöne Zeiten mit ihrem Enkel.

Herzliche Grüße

Julia Verlinden