Sehr geehrter Herr Schanné,

vielen Dank für Ihre Frage. Sie haben damit jedoch jemanden erwischt, der in der Landwirtschaft nicht sonderlich viel Erfahrung hat. Daher musste ich mich erst einmal zu dem Thema informieren, was aufgrund des Wahlkampfs jetzt ein paar Tage gedauert hat.
Wie ich es mir bereits gedacht habe ist geht viel wieder auf die Gretchenfrage der Landwirtschaft zurück: Wie kann ich Bedingungen von Tieren, aber auch von Menschen in der Produktion (zum Beispiel in der Bananenproduktion) verbessern, wenn der Verbraucher zugleich zu immer billigeren Produkten greift. Was natürlich auch dafür sorgt, dass Betriebe bei uns immer größer werden müssen um konkurrenzfähig zu bleiben und damit die Probleme verschärft werden.
Solange es große „Fleischfabriken“ gibt, egal ob in der Geflügelzucht, Schweinemast oder anderen Bereichen wird es immer Probleme mit dem Tierschutz geben. Im konkreten Fall scheint es mir bei den aktuellen Haltungsbedingungen nicht viele Möglichkeiten zu geben, da mir die Gefahr des Schwanzbeissen bei unkupierten Schweinen eine zu große Tierquälerei darstellt.
Langfristig hilft es hier wohl nur die Rahmenbedingungen der Schweinezucht zu ändern. Wie mühsam ein solcher Weg aber ist zeigt aber die Geflügelzucht. Zu erwarten ist, dass durch Tirschutz-Maßnahmen in Deutschland der Fleischpreis zunimmt und als Resultat der Verbraucher zu günstigen Produkten aus dem Ausland greift, die weniger strengen Bedingungen unterworfen sind.
Erfolg dürfte daher nur der Weg über die EU bringen, hier gibt es ja bereits Bestrebungen Verbesserungen zu erwirken diese müssen dann aber für alle Marktteilnehmer gelten, damit unsere Schweinezüchter nicht benachteiligt werden. Diese Vorgehensweise bin ich gerne bereit zu unterstützen.