Frage an Jürgen Neuber bezüglich Bildung und Erziehung

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Jürgen Neuber
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Frage von Sandra M. •

Frage an Jürgen Neuber von Sandra M. bezüglich Bildung und Erziehung

Hallo!

Als Akademiker interessiert mich besonders Ihre Haltung zur Bildung in Bayern, insbesondere etwa zur Frage der Studiengebühren und Förderung junger Akademiker (Generation Praktikum), die nicht aus primär wirtschafltichen Studienzweigen stammen.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

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FREIE WÄHLER

Sehr geehrte Frau Meier,

vielen Dank für Ihre Frage. Die Freien Wähler haben für ihr erstes bayernweites Themenplakat das Thema Bildung gewählt. Bereits daher sehen Sie, dass es für uns einen besonderen Stellenwert besitzt. Hier gibt es viele Themen, aber ich beschränke mich gemäß ihrer Frage auf den Bereich Studium. Hier hat Bayern besonders in den Technischen Studiengängen einen deutlichen Nachholbedarf. Besonders die Ingenieurs-Studiengänge hängen deutlich hinter dem Bedarf zurück. Hierauf müssen wir als erstes mit dem Ausbau von Studienplätzen reagieren, denn diese fehlen zum Teil.

Allerdings hängen die Studienzahlen nicht nur von den Plätzen ab sondern auch von der Attraktivität des Studiums für die Studenten. Studiengebühren tragen nicht gerade dazu bei, diese zu verbessern. Aus diesem Grund bin ich wie die Freien Wähler insgesamt gegen Studiengebühren. Aber auch Sonderkredite reichen als Maßnahme nicht aus. Die Situation der Studenten die frisch von der Uni kommen durch die von Ihnen bereits angesprochene Problematik der Ausbeutung von Akademikern würde nur noch weiter verschärft werden.

Bereits heute gäbe es gesetzliche Regelungen, die festlegen, dass bei einem Praktikum der Ausbildungszweck im Vordergrund stehen muss und nicht der Ersatz einer Arbeitskraft. Diese müssen ergänzt werden um einen klaren Status in der Kranken- und Rentenversicherung und vielleicht sogar eine Art Mindestlohn. Gerade bei Langzeitpraktikas nach dem Studium wäre dies vonnöten. Auch eine Begrenzung der Zeit wäre eine Möglichkeit. Allerdings müssten diese Regelungen bundesweit getroffen werden. Nötig wäre es, denn die Problematik beschränkt sich nicht mehr nur auf Akademiker, denn auch Manager von bekannten Luxushotels empfinden ein einjähriges Praktika vor Ausbildung als eine „tolle Chance“. Wenn wir das schaffen, erübrigt sich eine weitere Förderung.

Dies wären die wichtigsten Sofortmaßnahmen, allerdings müsste das ganze durch Verbesserungen in der Ausbildung vor dem Studium verbessert werden, damit wir insgesamt wieder mehr Studenten bekommen. Allerdings würde eine Betrachtung des Schulsystems im Rahmen der Frage zu weit führen.

Falls Sie noch weitere Rückfragen haben, stehe ich gerne zur Verfügung

Jürgen Neuber