Was machen Sie, um die Ungleichbehandlung und sexualisierte Belästigung von Frauen in der Forschung in klassischen Männerdomänen abzustellen (Science City Bahrenfeld, Exzellenzcluster)?

Portrait von Katharina Fegebank
Katharina Fegebank
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Katharina Fegebank zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Sabine R. •

Was machen Sie, um die Ungleichbehandlung und sexualisierte Belästigung von Frauen in der Forschung in klassischen Männerdomänen abzustellen (Science City Bahrenfeld, Exzellenzcluster)?

Forschungsbereiche, die z.Zt. besonders zukunftsträchtig gehypted sind (Quantenphysik, A.I. etc. an den Standorten Desy, Science City Bahrenfeld) sind Männerdomänen. Die wenigen Forscherinnen haben einen schweren Stand. Wenn sie belästigt werden gibt es keine Sanktionen, ohne dass ihre eigenen Karrieren zerstört werden. „Stellen“, die irgendwie mit Gleichstellung zu tun haben, legen immer nur irgendwelche „Programme auf“ oder „vernetzen“, sind machtlos gegen Professoren. Echte Sanktionen und Zugriiffsmöglichkeiten existieren nicht. Leider lassen Sie sich auch immer nur mit den alten Männern fotografieren, genauso die Arbeit der Pressestellen angelegt. Was wollen Sie tun, ob die Situation der Forscherinnen und deren Visibilität zu verbessern?

Portrait von Katharina Fegebank
Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrte Frau R.

herzlichen Dank für Ihre Anfrage.

Forschende sollen unabhängig von ihrem Geschlecht die gleichen Chancen haben. Das Hamburgische Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst schafft die rechtliche Grundlage, um bestehende Benachteiligungen abzubauen und künftige Benachteiligungen zu verhindern. Es verpflichtet zudem die öffentlichen Einrichtungen, gezielte Maßnahmen zur Gleichstellung umzusetzen. Ein wichtiger Fortschritt ist das am 12. Februar 2025 verabschiedete Gesetz zur Stärkung der Gleichstellung an Hochschulen. Es stärkt die Gleichstellungsbeauftragten und fördert die Beteiligung von Frauen in Gremien, Ausschüssen und Berufungsverfahren durch geschlechtsbezogene Quoten, um ihre Unterrepräsentation in Professuren und Führungspositionen abzubauen.

Wir setzen uns für ein Hamburg ein, in dem alle Menschen gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei von Diskriminierung leben können. Ob im Alltag, in Institutionen oder auf struktureller Ebene - Diskriminierungen treten wir mit klaren Maßnahmen entgegen. Ein zentraler Baustein ist die Fortschreibung der Gewaltschutzstrategie zum Schutz von Frauen und Kindern. Um Diskriminierung konsequent zu bekämpfen, werden wir bestehende Beratungs- und Meldestellen stärken und besser zugänglich machen. Darüber hinaus setzen wir uns für eine zentrale Antidiskriminierungsstelle ein, die alle spezifischen Angebote bündelt und niedrigschwellige Unterstützung anbietet. Verbindliche Regelungen wie das Hamburgische Hochschulgesetz sollen ein diskriminierungsfreies Studien- und Arbeitsumfeld gerade auch im Hochschulbereich gewährleisten.

Ich hoffe, ich konnte damit Ihre Frage beantworten und verbleibe 

mit herzlichen Grüßen!