Wie kommen Sie auf die Behauptung, FR sei kein gutes Beispiel in puncto Stromgewinnung, denn in den letzten 30 Tagen haben sie 51 gr pro kWh CO2 ausgestoßen, D 450 gr https://www.electricitymaps.com/

Kathrin Henneberger im Bundestag
Kathrin Henneberger
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Thorsten S. •

Wie kommen Sie auf die Behauptung, FR sei kein gutes Beispiel in puncto Stromgewinnung, denn in den letzten 30 Tagen haben sie 51 gr pro kWh CO2 ausgestoßen, D 450 gr https://www.electricitymaps.com/

Woran machen Sie ihre Aussage fest. Geht es nicht um die Reduktion des CO2 Ausstoß? Danke

Kathrin Henneberger im Bundestag
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Vielen Dank für Ihre Frage und das wichtige Anliegen der zukunftsfähigen Energieversorgung. Es ist natürlich vollkommen richtig, dass es eine der wichtigsten politischen Aufgaben der heutigen Zeit ist, dass wir möglichst schnell den CO₂ Ausstoß reduzieren. Ich kenne die Darstellung von electricitymaps.com und bin sehr dankbar, dass es diese gute Darstellung mit Echtzeitdaten der Energieversorgung gibt. Leider ist das Farbschema, dass sich auf den CO₂ Ausstoß pro kWh bezieht, sehr stark vereinfacht. Atomkraft als positive Technologie hierbei darzustellen, ist allerdings irreführend. Auf der einen Seite ist Atomkraft nicht CO₂-neutral, wie es häufig dargestellt wird. Der Abbau von Uran, der Bau und (Rückbau) von Atomkraftwerken verursacht viel CO₂. Außerdem bleiben natürlich Risiko und Kosten der Lagerung des anfallenden Atommülls. Und es gibt noch zwei weitere entscheidende Argumente, warum Atomkraft keine zukunftsfähige Energiequelle ist. Erstens ist Atomkraft sehr anfällig für Störungen, wie z.B. die Situation in Frankreich im vergangenen Sommer und Herbst gezeigt hat. Zudem ist es auf dem Weg zu einem klimaneutralen Energiesystem mit 100 Prozent Erneuerbaren Energien wichtig, dass die nicht Erneuerbaren Energien, die aktuell noch genutzt werden, einfach und schnell steuerbar sind, sodass keine Kapazitäten der Erneuerbaren Energien abgeregelt werden müssen.

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