Frage an Kathrin Vogler bezüglich Gesundheit

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Kathrin Vogler
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Frage von Gerhard R. •

Frage an Kathrin Vogler von Gerhard R. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Vogler,

wie oft kommt es vor, dass deutsche Soldaten als Folge des Afghanistankrieges dienst-
und nach ihrer Entlassung dauerhaft arbeitsunfähig werden?
Welche Gesundheitsschäden beinträchtigen am meisten die Lebensqualität?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Reth,

ich habe Ihre Frage an das Verteidigungsministerium weitergeleitet. Von dort bekam ich folgende Antwort: "Eine statistische Erhebung bezüglich auslandseinsatzbedingter Gesundheitsstörungen deutscher Soldatinnen und Soldaten, die zur Entlassung führen, wird bisher lediglich für den Bereich der "Posttraumatischen Belastungsstörungen" (PTBS) seit 2009 geführt. Danach gab es im Jahr 2009 drei Fälle und im Jahr 2010 fünf Fälle auslandseinsatzbedingter PTBS mit abgeschlossenen Dienstunfähigkeitsverfahren. Es ist beabsichtigt, diese Statistik künftig auch mit Blick auf andere Gesundheitsstörungen zu führen. Eine erste Erfassung wurde zum 30. Juni 2011 (mit Stichtag 1. Januar 2011) angewiesen. Nach dem seit Dezember 2007 geltenden Gesetz zur Regelung der Weiterverwendung nach Einsatzunfällen (Einsatz-Weiterverwendungsgesetz) besteht die Möglichkeit, Einsatzverletzte je nach Umfang der Schädigung und vorbestehender Berufsausbildung gesundheitlich zu rehabilitieren und auch beruflich umzuschulen, falls die (ggf. weiterhin bestehende) gesundheitliche einschäränkung einer Ausübung des erlernten Berufs entgegensteht. Erkenntnisse über eine dauernde Arbeitsunfähigkeit nach der Entlassung aus der Bundeswehr liegen dem Bundesministerium der Verteidigung nicht vor."

Bedauerlicherweise sind wir Abgeordneten zur Beantwortung solcher Fragen darauf angewiesen, dass die Regierung uns Auskunft gibt. Ich persönlich finde es bezeichnend, dass die Mehrheit der Abgeordneten des Bundestages gegen die Interessen der großen Mehrheit der Bevölkerung den Kriegseinsatz in Afghanistan immer wieder verlängert. Darüber, wie viele Soldaten dabei verletzt werden, gibt es aber nicht einmal eine Statistik.
Mit freundlichen Grüßen

Kathrin Vogler

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