Frage an Kirsten Eickhoff-Weber bezüglich Innere Sicherheit

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Kirsten Eickhoff-Weber
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Frage von Morgan B. •

Frage an Kirsten Eickhoff-Weber von Morgan B. bezüglich Innere Sicherheit

Guten Tag Frau Eickhoff-Weber,

ich bin seit über 25 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Mittlerweile bin ich auch für das Thema Öffentlichkeitsarbeit und die Mitgliederwerbung zuständig.
Die Mitgliederwerbung gestaltet sich aber immer schwieriger, um für unsere Einsatzabteilung interessierte und engagierte Mitmenschen zu finden.
In den vergangenen Jahren haben wir viele verschiedene Ansätze probiert, um neue Mitglieder für unsere Einsatzabteilung zu gewinnen, vom Tag der offenen Tür, Vorführungen, Mit-Mach-Tag oder Informationsveranstaltungen für Frauen.
Eine Jugendfeuerwehr haben wir bereits gegründet, um schon frühzeitig die Kinder für die Feuerwehr zu begeistern.

Der Demografische Wandel schreitet weiter voran und vermutlich wird es in Zukunft noch schwieriger werden junge Menschen für den aktiven Feuerwehrdienst zu begeistern.

Welche Ansätze hat die Politik, um die Wertschätzung für die Freiwillige Feuerwehr und die anderen Hilfsorganisationen in der Gesellschaft stärken und Anreize zu geben, um sich für andere Mitmenschen ehrenamtlich zu engagieren?

Mit freundlichen Grüßen
M. B.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr B.,

die von Ihnen beschriebenen Auswirkungen des demografischen Wandels haben meine Fraktion in der jetzt ablaufenden Wahlperiode dazu bewogen, in enger Abstimmung mit dem Landesfeuerwehrverband im Brandschutzgesetz neben Erleichterungen für bereits ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute auch die Möglichkeiten der Nachwuchsgewinnung z.B. durch Einführung einer Kinderabteilung ab dem 6. Lebensjahr zu erweitern. Gleichwohl wissen wir, dass es in einigen Bereichen des Landes aufgrund der Bevölkerungsstruktur schwieriger wird, die Mindesteinsatzstärke der Freiwilligen Feuerwehren, vor allem tagsüber, zu halten.

Dem setzen wir entgegen, dass das Land und auch die Kommunen das Ehrenamt vielfältig fördern, z.B. durch die Ehrenamts-Card, Vergünstigungen bei Eintrittsgeldern für Schwimmbädern oder, wie zuletzt von der Stadt Flensburg beschlossen, durch kostenloses Parken für ehrenamtlich Tätige. Bei der Einstellung in den Landesdienst werden ehrenamtliches Engagement bei Bewerberinnen und Bewerbern bei gleicher Qualifikation von Mitbewerbern ebenso positiv berücksichtigt, wie bei dienstlichen Beurteilungen, so dass eine Tätigkeit im Dienst der Allgemeinheit und die sich daraus ergebenden Rückschlüsse auf Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Belastbarkeit sich durchaus vorteilhaft auf die berufliche Laufbahn auswirken können.

Zudem sorgt die öffentliche Anerkennung und Auszeichnung von Angehörigen von Feuerwehr und Katastrophenschutz durch die Landeregierung für ein positives Bild dieser Institutionen in der Öffentlichkeit, das auch von den Medien gern aufgegriffen wird. Zudem unterstützt meine Fraktion im Landtag, aber auch die SPD-Fraktionen in den Kommunen im Rahmen der Haushaltsberatungen die Feuerwehren darin, durch eine moderne und sichere Ausrüstung optimale Bedingungen dafür zu schaffen, dass Sie und Ihre Kameradinnen und Kameraden Ihren Auftrag erfüllen können und auch immer wohlbehalten von Ihren Einsätzen zurückkehren.

Als Kreisvorsitzende der SPD weiß ich natürlich auch, dass z.B. die SPD-Rathaus-Fraktion die Wichtigkeit der Arbeit der Feuerwehren anerkennt. So hat sie auch alle von der Verwaltung für diesen Bereich vorgelegten Vorlagen unterstützt. Dass ihr die Arbeit der Jugendfeuerwehren dabei besonders wichtig ist, mag auch dadurch zum Ausdruck kommen, dass bereits bei den vorletzten Haushaltsberatungen auf ihren Antrag hin die Zweckbindung der Haushaltsansätze für die Ausstattung der Jugendfeuerwehren beschlossen wurde.

Offensichtlich bleiben diese Bemühungen auch nicht folgenlos, denn wie ich der Presse in den letzten Tagen entnehmen konnte, entwickeln sich die Mitgliederzahlen der Jugendfeuerwehren in Schleswig-Holstein sehr erfreulich und erreichten 2016 das Rekordniveau von 9761 Mitgliedern von 10 bis 18 Jahren in 435 Gruppen (SHZ v. 2.04.2017, S. 2) Entsprechend positiv war auch die Stimmung auf der Landesjugendfeuerwehrversammlung in Altenholz am 1. April, in der auch berichtet wurde, dass mit 529 jungen Frauen und Männern noch nie so viele ehemalige Mitglieder der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr übertraten, wie im Jahr 2016. Auch wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass das positive Image der Feuerwehr und die sinnvolle und interessante Tätigkeit offensichtlich bei Jugendlichen gut ankommt (KN v. 3.04.2017 S. 6).

In diesem Sinne hoffe ich sehr, dass sich auch Ihre Jugendfeuerwehr in gleicher Weise entwickelt und sich Ihre Nachwuchsprobleme damit lösen lassen. Meine Fraktion und ich werden den Kurs zur Unterstützung des Ehrenamtes weiter fortsetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Kirsten Eickhoff-Weber