Frage an Knut Fleckenstein bezüglich Frauen

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Knut Fleckenstein
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Frage von Anna H. •

Frage an Knut Fleckenstein von Anna H. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr Fleckenstein,

Ich interessiere mich persönlich sehr für Ihre Arbeit. Für mich und meinen Freundeskreis ist die Frage der Frauenquote für die kommende Wahl entscheidend.

Gerne würde ich daher Ihre Meinung zu diesem Thema erfahren und wie Sie im Falle einer Abstimmung über die Frauenquote votieren würden.

Über eine baldige und ausführliche Antwort freue ich mich!

Mit freundlichen Grüßen
A. Hoffmann

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Antwort von
SPD

Liebe Frau Hoffmann,

ich begrüße es sehr, dass die Europäische Kommission im November endlich dem Richtlinienvorschlag der Kommissarin Viviane Reding zugestimmt hat und bereit ist, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die ´Gläserne Decke´ für Frauen zu durchbrechen. Bis 2018 sollen in allen Aufsichtsräten von öffentlichen und bis 2020 in allen privaten Unternehmen eine 40 Prozent-Quote des ´unterrepräsentierten Geschlechts´ garantiert werden. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Europäischen Parlament wollen den Vorschlag noch verbessern - wir wollen 40 Prozent Frauen auch in Vorständen. Außerdem hat die Kommission zu wenige Sanktionsmöglichkeiten vorgesehen. So sollten auch der Entzug von Fördermitteln und der Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen möglich sein. Es stehen jetzt harte und kontroverse Verhandlungen insbesondere mit dem Rat an. Einige Mitgliedstaaten stehen der Quote sehr kritisch gegenüber. Deutschland gehört momentan leider dazu. Ich freue mich deshalb sehr, dass es zumindest im Bundesrat am letzten Freitag eine Mehrheit für den Vorschlag der EU-Kommission gegeben hat. Der Druck auf die Bundesregierung, sich endlich für eine ernsthafte Quote in Aufsichtsräten einzusetzen, muss aufrecht erhalten bleiben. Die Einführung einer europaweiten Quote ist aus meiner Sicht kein Allheilmittel gegen die Benachteiligung von Frauen. Aber sie wird entscheidend dazu beitragen, die Unternehmenskultur zu verbessern und hoffentlich die Situation für berufstätige Eltern in den Betrieben zum Besseren verändern.

Mit freundlichen Grüßen
Knut Fleckenstein