Was genau beinhaltet das "Großes Bündel an Einzelmaßnahmen für die PV" im Osterpaket?

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Leon Eckert
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Frage von Uwe A. •

Was genau beinhaltet das "Großes Bündel an Einzelmaßnahmen für die PV" im Osterpaket?

Hallo Herr Eckert, im "Entwurf eines Gesetzes zu Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und weiteren Maßnahmen im Stromsektor" kann ich keine konkreten Verbesserungen für private PV-Anlagen erkennen. Warum werden PV-Anlagen mit Eigenverbrauch schlechter gestellt als PV-Anlagen mit Volleinspeisung? Warum werden weiterhin die 70% Regelung bei PV-Anlagen mit Eigenverbrauch bzw. 50% Regelung von PV-Anlagen mit Eigenverbrauch + Stromspeicher aufrechterhalten? Hier wird sehr dringend benötigter ökologisch erzeugter Strom kurzgeschlossen. Warum werden die versteckten Kosten von PV-Anlagen wie Smartmeter, Versteuerung von selbst erzeugtem Strom zu marktüblichen Strompreisen, hohe Steuer- und Verwaltungsaufgaben nicht reduziert?
Können sie mir auf diese Fragen Antworten geben?
Mit freundlichen Grüßen

Uwe A.

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr A.,

vielen Dank, dass Sie die Energiewende vor Ort unterstützen.

Die EEG-Novelle/das Osterpaket ist derzeit im parlamentarischen Verfahren. Sie sprechen  Themenkomplexe an zu denen wir noch beraten. Deswegen kann ich hier leider keine abschließenden Antworten geben.

Wir Grüne setzen uns im parlamentarischen Verfahren dafür ein, dass die Eigenversorgung attraktiv bleibt. Wir wollen Prosumer-Modelle ermöglichen und die Bürgerenergie stärken. Gleichzeitig sehen wir die Notwendigkeit unter den aktuellen Bedingungen (= Aufholbedarf beim Netzausbau, Aufholbedarf bei digitalem Einspeise- und Netzmanagement) systemdienliche Einspeisemodelle anzureizen.

Die „70-Prozent-Regelung“ oder „Wirkleistungsbegrenzung“ gibt es, weil der notwendige Netzausbau und die Digitalisierung hinterher hinken. Die 70-Prozent-Regel kann als Behelfsmaßnahme verstanden werden, um Netzengpässe zu vermeiden und es gibt sie, weil digitales Einspeise- und Netzmanagement noch nicht voll ausgereift sind.

Der durchschnittliche PV-Anlagen-Wirkungsgrad liegt bei 65 bis 75 Prozent. Nur unter optimalen Installationsbedingungen (u.a. eine Ausrichtung der kompletten Anlage nach Süden und eine Neigung von 90 Grad zur Sonne) kommen die Anlagen auf 100 Prozent. Es geht also nicht so viel Energie "verloren" wie es auf den ersten Blick aussieht. Dennoch wollen wir ja jedes Prozent!

Wie gesagt: Wir haben den Themenkomplex 70-Prozent, Steuerung, Verteilnetz und Systemdiendlichkeit auf dem Schirm. Da gibt es lose Enden, die wir rasch zusammenbinden wollen.

Mit freundlichen Grüßen,

Leon Eckert

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