Sehr geehrte Frau Katzendorn,

ich habe aus folgenden Gründen gegen den Gesetzentwurf der Koalition zur unterirdischen Speicherung von CO2 gestimmt:

Zwar verspricht die CCS-Technik, CO2 in tiefen Gesteinsschichten dauerhaft zu speichern, so dass es seine klimaschädliche Wirkung nicht entfalten kann. Ich schließe mich allerdings den in der wissenschaftlichen Diskussion geäußerten Bedenken gegenüber der Technologie an. Diese Bedenken betreffen vor allem die Aspekte der Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit.

Da CO2 ein aggressiver Stoff ist und es die CCS-Technik vorsieht, diesen mit sehr hohem Druck in das Gestein zu pressen, besteht die Gefahr, dass es das umschließende Gestein angreift und sich dann über weite Strecken im Untergrund ausbreitet. Auf diesem Wege könnte es letztlich in unser Trinkwasser kommen und dieses ungenießbar machen. Zudem kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass das CO2 wieder zurück an die Erdoberfläche kommt und der Langzeiteffekt damit gleich null wäre. Es bleibt ähnlich wie bei der Atomkraft ein sogenanntes Restrisiko.

Zudem müssen Kraftwerke mit mindestens einem Drittel mehr Energie betrieben werden, um 65 bis 80 Prozent des entstehenden CO2 abscheiden zu können. Da CCS vor allem in Kohlekraftwerken zum Einsatz kommen soll, da diese die höchsten CO2-Emissionen aller Kraftwerke aufweisen, würde die im Vergleich ohnehin schon wenig effiziente Kohleverstromung noch ineffizienter und damit auch teurer werden. Das macht CCS auch aus rein wirtschaftlicher Perspektive unattraktiv.

So kann insgesamt betrachtet auch die CCS-Technologie Kohlekraftwerke weder ökologisch, noch ökonomisch zukunftsfähig machen.

Mit freundlichen Grüßen

Lisa Paus