Lieber Herr Kropp,

vielen Dank für Ihre Frage, in der Sie ein wichtiges Thema aufwerfen. Gerade in Großstädten wie Berlin – meinem Wahlkreis – stellen Müllberge ein ernstzunehmendes Problem dar – nicht nur in den Parks, auch wenn sie dort besonders unangenehm auffallen. Natürlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein verursachten Müll zu entsorgen. Zu oft ist das aber leider nicht der Fall. Auf Landesebene fordern wir Grünen deshalb die Bezirke, die für die Parkpflege verantwortlich sind, bei der Pflege und Reinigung von Grünflächen und Spielplätzen noch stärker finanziell unter die Arme greifen.

Noch viel wichtiger ist es aber, das Problem an der Wurzel zu packen und Abfall zu vermeiden. Auf Berliner Ebene wollen wir eine Konferenz zum Thema zukunfts- und kreislaufwirtschaftsfähige Produktdesigns veranstalten und mit einem Wettbewerb für innovative Produkte der Kreislaufwirtschaft dem Thema mehr öffentliche Aufmerksamkeit zukommen lassen. Um Müll einzusparen, wollen wir in Berlin in Kantinen und im Gastronomiebereich noch stärker Pfandbehälter-Systeme fördern, sowohl bei der Mitnahme von Speisen als auch bei der Anlieferung von Zutaten. Die Eigenkompostierung in öffentlichen Kantinen, im Gastronomiebereich und in privaten Haushalten möchten wir fördern.

Auch auf Bundesebene ist das Ziel der Grünen Zero Waste. Es soll kein Müll mehr verursacht und die Ressourcenverschwendung gestoppt werden. Das kann nur gelingen, wenn HerstellerInnen und Müllverursachende stärker in die Verantwortung genommen werden und das Konzept der Kreislaufwirtschaft ganzheitlich bei Design, Herstellung, Nutzung und Entsorgung von Produkten berücksichtigt wird. Unerwünschte, oft sogar noch in Plastikfolie eingepackte Werbung gehört nicht in unsere Briefkästen. Wir werden das komplizierte Pfandsystem entwirren. Jede Flasche soll in jeden Pfandautomaten passen, den Togo-Mehrwegbecher machen wir bis 2025 zum Standard. Auch bei Transport, Online-Handel, Einkauf und Lebensmittelverpackungen wollen wir Mehrweg fördern, um den Müllbergen den Kampf anzusagen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort weiterhelfen und verbleibe mit herzlichen Grüßen

Lisa Paus