Frage an Manfred Zöllmer bezüglich Bildung und Erziehung

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Manfred Zöllmer
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Frage von Kathrin H. •

Frage an Manfred Zöllmer von Kathrin H. bezüglich Bildung und Erziehung

Soeben hat die OECD veröffentlicht, dass Deutschland bei den Ausgaben für Bildung und Ausbildung auf den letzten Plätzen steht.
Wieso wird hier im Vergleich so wenig Geld in Bildung investiert? Wollen Sie oder Ihre Partei daran etwas ändern und wenn ja, was?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Heseding,

Bildung ist die Grundlage für ein erfülltes Leben und die Eintrittskarte zu guter, qualifizierter Arbeit. Gute Bildung ist die Voraussetzung für Fortschritt und den zukünftigen Wohlstand unseres Landes. Unser Bildungssystem muss daher besser werden. Dafür stehe ich und dafür steht die SPD.

Aus meiner langjährigen Erfahrung als stellvertretender Schulleiter am Bergischen Kolleg pflichte ich Ihnen selbstverständlich bei: Wir brauchen mehr Geld für gute Bildung! Darum setzen wir uns für den „Bildungssoli“ ein. Diesen wollen wir durch die Erhöhung des Spitzensteuersatzes für Einkommen ab 250.000 Euro von 45% auf 47% erheben. Die Mehreinnahmen von gut 2 Milliarden Euro sollen direkt in die Bildung investiert werden.

Diese Investition muss bereits in der Verbesserung der Qualität der frühkindlichen Bildung in den Kitas ansetzen. Den Erzieherberuf werden wir stärken und den Personalschlüssel in den Kita-Gruppen verbessern.

In Deutschland hängt der Bildungserfolg zu stark von der sozialen Herkunft ab. Unsere Ziele sind mehr Chancengleichheit in der Bildung und ein Bildungssystem, das kein Kind und keinen Jugendlichen zurücklässt. Jeder Mensch hat ein Recht auf gute Bildung – unabhängig von seiner Herkunft und vom Geldbeutel der Eltern.

Daher werden wir überall, wo wir in Regierungsverantwortung sind, Bildungsbarrieren einreißen. Das bedeutet:

- Abschaffung der Studiengebühren
- Schaffung von 275.000 zusätzlichen Studienplätzen bis 2015
- Reduzierung der Zahl der Schulabbrecher
- Förderung für die Nachholung des Schulabschlusses
- Wiedereinführung des Schüler-BAföG, das einst von Helmut Kohl abgeschafft wurde, für Schüler aus einkommensschwachen Familien in der gymnasialen Oberstufe
- Ausbau eines flächendeckenden Netzes von Ganztagsschulen mit integrierten Programmen für Schulsozialarbeit

Außerdem muss die Qualität unserer Hochschulbildung verbessert werden. Das bedeutet: Mehr Geld für Universitäten, um eine dichtere Personaldecke im Lehrbereich und besser Lehrmittelausstattung zu gewährleisten.

CDU und FDP wollen gute Bildung nur für wenige. Sie verteidigen ein veraltetes und ungerechtes Schulsystem, das Kinder viel zu früh aussortiert und ihnen Chancen verbaut. Sie errichten finanzielle Bildungshürden. Ihre Studiengebühren schrecken junge Menschen vom Studium ab. Bildungspolitik von Union und FDP heißt: statt Chancengleichheit gute Bildung nur mit dickem Portemonnaie. Bildungspotenziale liegen brach – das kann sich unser Land nicht leisten.

Mit freundlichen Grüßen,

Manfred Zöllmer