Frage an Manfred Zöllmer bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Manfred Zöllmer
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Frage an Manfred Zöllmer von Walter S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Guten Tag Herr Zöllmer,

halten Sie es für richtig das die ARD und das ZDF für die Sportschau am Samstag zusätzlich pro Jahr mehr als 620,Milionen Euro bezahlt.

Mit freundlichen Grüßen
Walter Schmidt

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schmidt,

herzlichen Dank für Ihre Frage die ich gerne beantworten möchte.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte zum Februar 2012 für die kommenden drei Spielzeiten der Bundesligen die audiovisuellen Medienrechte ausgeschrieben. Das Bieterverfahren endete im April dieses Jahres. Wie in jedem ausgeschriebenen Bieterwettbewerb gewinnt der Meistbietende das Auktionsverfahren.

Für die kommenden Spielzeiten der Bundesligen wurden verschiedene Rechtepakete verkauft. Insgesamt erhält die DFL und somit die Vereine der Bundesligen im Durchschnitt 620 Millionen Euro pro Jahr. Für den Löwenanteil kommt der Bezahlsender Sky auf. Über 485 Millionen Euro zahlt der Sender für Erstverwertungslizenzen, sprich die Live-Übertragungsrechte der Bundesliga-Spiele.

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF zahlen für die Radio-Übertragungsrechte und die Zweitverwertungsrechte im Fernsehen zusammen nicht mehr als 130 Millionen Euro. So ist gesichert, dass im öffentlich-rechtlichen Fernsehen die Bundesliga-Zusammenfassungen weiterhin ausgestrahlt werden. Am frühen Abend mit der ARD-Sportschau und am späten Abend mit dem ZDF-Sportstudio.

Es ist gut, dass nicht nur die Möglichkeit besteht die Bundesligaspiele allein mit dem Erwerb eines Pay-TV-Anschlusses zu sehen. Wenn private Pay-TV-Anbieter diese Preise zu zahlen bereit sind, dann hat dies große Vorteile für die Bundesliga. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Profi-Liga wird gesteigert. Internationale Erfolge in der Champions League und dem UEFA-Cup können sich vielleicht eher einstellen. Auch wurde im Hinblick auf den europäischen Fußballrechtemarkt lediglich der Abstand zu den anderen Profi-Ligen wie der englischen und der spanischer verringert. Dennoch bin ich mir darüber bewusst, dass sich die Geister bei dem Thema Fußball und Geld scheiden.

Nichtsdestotrotz fallen mir zum 50. Bundesliga-Geburtstag, obwohl Fan von Borussia Dortmund, die sehr treffenden Worte des SC Freiburg -Trainers Christian Streich ein, auf die Frage nach der Kommerzialisierung und dem medialen Hype um diese Sportart: „Ich wundere mich, dass der Fußball das alles überlebt hat. Dieses Spiel muss wirklich groß sein. Es konnte nicht kaputt gemacht werden.“ - Möge dies die kommenden 50 Jahre so bleiben und uns die Bundesliga, auch im öffentlichen-rechtlichen Fernsehen, weiterhin viel Freude bereiten.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Zöllmer, MdB