Frage an Maria Böhmer bezüglich Bildung und Erziehung

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Maria Böhmer
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Frage von Andreas T. •

Frage an Maria Böhmer von Andreas T. bezüglich Bildung und Erziehung

Frau Böhmer, was muß in Sachen Bildung in der Bundespolitik besser werden?

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Sehr geehrter Herr Tümmler,

herzlichen Dank für Ihre E-Mail und Ihre Frage nach den Plänen der Union für die Zukunft der Bildung in Deutschland.

Bildung ist der Schlüssel für individuelle Lebenschancen, für kulturelle Teilhabe, für zukunftsträchtige Entwicklungen und Innovationen in Deutschland. In der Wissensgesellschaft ist Bildung die Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand. Der Zugang zu Bildung und Ausbildung muss allen offen stehen, damit keine Begabung ungenutzt bleibt.

Angesichts des globalen Wettbewerbsdrucks muss das deutsche Bildungswesen in seinen Ergebnissen internationalen Maßstäben genügen. Die Verbesserung des Bildungssystems ist nicht nur eine Frage der Quantität, sondern vor allem der Qualität. Dafür sind nicht nur zusätzliche öffentliche, sondern auch private Investitionen nötig. Gerade im Hochschulwesen fehlt in Deutschland der private Anteil, den wir über Studienbeiträge und das Engagement der Wirtschaft erschließen wollen.

Für die Schulen sind nach der Verfassungslage die Länder zuständig und sollen es auch bleiben. Entsprechend ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit müssen sie mit hoher Priorität ins Schulwesen investieren. Die Situation der öffentlichen Haushalte setzt ihnen aber Grenzen, weshalb alle am Bildungswesen Beteiligten mit den Ressourcen sparsam und effizient umgehen müssen. Gerade die PISA-Studie hat gezeigt, dass nicht die Länder mit den höchsten Bildungsausgaben pro Schüler die besten Ergebnisse verzeichnen. So geben Bremen mit 5200 Euro und Berlin mit 5700 Euro pro Schüler und Jahr in allgemeinbildenden Schulen mehr als der bundesdeutsche Durchschnitt von 4900 Euro aus und gehören doch zu den PISA-Schlusslichtern. Es kommt also auch entscheidend darauf an, dass die Mittel klug eingesetzt werden. Die Einführung von verbindlichen Bildungsstandards in allen Bundesländern, größere Freiräume für die Schulen, stetige Evaluation der Standards und Qualitätsnormen und vor allem gut ausgebildete Lehrkräfte bringen die Verbesserung des Bildungssystems voran. Um die Lernergebnisse der Schulformen und Länder besser vergleichen zu können, befürworten wir zentrale Prüfungen in den Ländern beim Hauptschulabschluss, beim Realschulabschluss und beim Abitur sowie internationale Leistungsvergleiche und nationale Vergleichsstudien. Es kommt vor allem an auf:

* gleiche Bildungschancen für alle Kinder bereits am Schulbeginn. Deshalb bauen die unionsgeführten Länder vorschulische Bildung, insbesondere die Sprachförderung und Ganztagsangebote aus.
* konsequente Leistungsorientierung und Verbesserung des Unterrichts
* Optimierung der Grundbildungsstandards, altersgerechte Heranführung an Fremdsprachen und Einstellung der Lerninhalte auf eine sich mit hoher Geschwindigkeit fortentwickelnde Wissensgesellschaft, z.B. Erwerb von Fähigkeiten, Computer als Arbeitsmittel einzusetzen
* Schärfung der schulartspezifischen Profile und mehr Durchlässigkeit der Schularten untereinander als Grundlage für ein begabungsgerechtes Schulwesen
* bessere Verzahnung von Schule und Beruf durch regelmäßige berufliche Praktikumseinheiten in Unternehmen ab Klasse 7 und Berufsorientierung der Hauptschule
* gezielte Förderung sowohl hochbegabter als auch lernschwächerer Kinder und Jugendlicher aus allen sozialen Gruppen und Schichten
* wertorientierte Erziehung, in der die Erteilung des Religionsunterrichtes als ordentliches Schulfach ihren festen Platz hat.

Mit freundlichen Grüßen

Maria Böhmer