Frage an Maria Böhmer bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Maria Böhmer
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Frage von Bodo L. •

Frage an Maria Böhmer von Bodo L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Böhmer,

soeben nahm ich die Ergebnisse einer Studie des Bundesinnenministeriums zu Muslimen in Deutschland zur Kenntnis (siehe z.B. http://www.welt.de/meinung/article1479571/Muslime_als_Sprengsatz_in_der_Gesellschaft.html ), die auch Sie vielleicht erschreckend finden.

Meine Fragen an Sie:

1) Welche realistischen Chancen sehen Sie, die verlorene Generation an Migrantenkindern noch zu integrieren, die wir längst haben – und damit auch die „Kulturbereicherung“ der breiten Bevölkerung u.a. durch jugendliche Intensivtäter in bestimmten Gegenden in Griff zu bekommen, bevor sich insbesondere angesichts des stark wachsenden muslimischen Bevölkerungsanteils (siehe http://www.buergerbewegungen.de/beventw.html ) bürgerkriegsähnliche Zustände wie in Frankreich bei uns entwickeln – und sich das wachsende Unbehagen angesichts von Überfremdung in der verstärkten Wahl explizit ausländerfeindlicher Parteien niederschlägt?

2) Angesichts der Tatsache, dass die Laissez-faire-Einwanderungspolitik in diesem Land um Jahrzehnte hinter den inzwischen Besorgnis erregenden Realitäten hinterherhinkt und sich andererseits Teile der nicht deutschstämmigen Bevölkerung einer Integration beharrlich verweigern:

Was halten Sie z.B. von dem alternativen Ansatz der neu gegründeten „Demokratische Liga“ ( www.demokratischeliga.de ), Ausländern, „die ihre Eingliederung in die deutsche Gesellschaft nicht erkennbar aus freien Stücken betreiben, die Rückkehr in jene Gesellschaften" zu erleichtern, "denen sie stärker verbunden sind“?

Deutlicher ausgedrückt: Welche Möglichkeiten gibt es bereits und welche zusätzlichen Möglichkeiten sind für Sie vorstellbar zur SANKTIONIERUNG von Integrationsverweigerung?

Ich bin auf Ihre Antworten gespannt.

Mit freundlichen Grüßen
Bodo Leseberg, Köln

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Sehr geehrter Herr Leseberg,

vielen Dank für Ihre Fragen. In der Tat sind bestimmte Entwicklungen unter Jugendlichen aus Zuwandererfamilien erschreckend. Deshalb hat die Bundesregierung vor zwei Jahren umgesteuert. Unser Motto lautet: Fordern und Fördern. Es liegt auch dem Nationalen Integrationsplan zu Grunde, dem ersten in der Geschichte der Bundesrepublik. Er stellt die Integrationspoiltik auf eine neue Grundlage. Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.integrationsbeauftragte.de .
Dabei darf gerade in Zeiten, in denen in den Medien Negativmeldungen im Vordergrund stehen nicht übersehen werden, dass die große Mehrheit der Zuwanderer gut integriert ist. Zuwanderer haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten über eine Million Arbeitsplätze in Deutschen geschaffen.

Zugleich stehen wir vor großen Herausforderungen. Wir müssen sie klar benennen, um sie lösen zu können. Besorgniserregend ist insbesondere die ungenügende Bildung und die vielfach ungenüngenden Deutschkenntnisse in der zweiten und dritten Generation der Zuwanderer. Wir müssen alles daransetzen, die daraus resultierende Persepktivlosigkeit zu durchbrechen.

Die erhöhte Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen aus Zuwandererfamilien darf nicht tabuisiert werden. Wir müssen uns zum einen stärker um die Jugendlichen kümmern, und das heißt ihre Bildung, ihre Sprachkenntnisse und ihr Verständnis unseres Landes fördern; und wir müssen zum anderen konsequenter gegen Gewalt vorgehen. Erstens müssen die Eltern ihrem Erziehungsauftrag gerecht werden. Zweitens müssen wir Lehrerinnen und Lehrer im Kampf gegen Gewalt in der Schule stärken. In den Schulen muss Gewalt konsequent geächtet werden. Drittesn muß das Jugendstrafrecht voll ausgeschöpft werden. Der Tat muß die Strafe auf dem Fuße folgen.

Mit freundlichen Grüßen
Maria Böhmer