Frage an Maria Noichl bezüglich Gesundheit

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Maria Noichl
SPD
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Frage von Harald S. •

Frage an Maria Noichl von Harald S. bezüglich Gesundheit

Grüß Gott Frau Loichl,

Anmerkung zur Angelegenheit "Kathrein":

Lassen Sie sich doch nicht vor jeden Karren spannen. Das haben Sie nicht nötig. Wenn, dann hätte dies im Rosenheimer Stadtrat geklärt werden müssen,dem sie doch angehören.

Es gibt Wichtigeres zu tun!

Meine Frage: Warum sind in immer mehr Getränken und Lebensmitteln Zuckeraustauschstoffe/Süßstoffe erlaubt, wo doch bekannt ist, dass diese vor allem für Kinder für bedenklich gehalten werden?

Herzlichen Gruß
Harald Straßner

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Straßer,

vielen Dank für Ihre offenen Worte zum Thema „Wahlanfechtung Kathrein“. Leider kann die Angelegenheit nicht, wie Sie vorschlagen, im Stadtrat geklärt werden, das ist rechtlich nicht möglich. Deshalb habe ich im März 2008, lange vor meiner Wahl in den Landtag, das Recht eines jeden wahlberechtigten Bürgers in Anspruch genommen, und Einspruch erhoben. Nicht mehr und nicht weniger.

Nun aber zu Ihrer eigentlichen Frage.
Leider sind die fraglos problematischen Zuckeraustauschstoffe in Deutschland nach dem Lebensmittelrecht zugelassen (§4 der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung). Dies ist nur auf Bundesebene zu ändern und wohl aus bekannten Gründen nicht einfach durchzuführen. Denken Sie nur an die Probleme mit Alkohol und Zigarretten.

Mir liegen bei dieser Angelegenheit 3 Dinge am Herzen:

1. Wir müssen baldmöglichst zu einer unmissverständlichen, einheitlichen Lebensmittelkennzeichnung kommen. Der jetzige Zustand ist ein Skandal, reine Volksverdummung, die nur der Lebensmittel- und der Werbeindustrie zugute kommt. Eine Kennzeichnung muß einfach, deutlich erkennbar und für alle Menschen verständlich sein. Von diesem Ziel sind wir leider noch weit entfernt.
2. Ich weiß aus langjähriger Erfahrung als Hauswirtschaftslehrerin an Hauptschulen, dass das Wissen um die Ernährung und die Praxis in der Küche bei vielen Schülern (und wohl auch deren Eltern) wenig vorhanden ist. Leider bekommt es der Schule den nötigen Stellenwert nicht zugesprochen. Mein Antrag im Landtag, mindestens eine Ernährungsberatungsstelle pro Landkreis einzurichten, wurde durch CSU/FDP abgelehnt. Meine Kollegen vom Gesundheitsausschuss und ich werden diese Sache weiterverfolgen.
3. Ein weiterer Punkt ist die Werbung. Auch hier brauchen unsere Kinder Schutz und die Eltern Unterstützung. Hier gibt es noch viel für uns zu tun.

Am Rande dazu: vielleicht haben Sie letzte Woche gelesen, dass die britische Werbeaufsicht einen Kinder-TV-Spot für Actimel verboten hat (SZ vom 16.10.). So etwas wünsche ich mir auch öfter bei uns. Noch besser wäre aber die Einsicht der Industrie.

Mit freundlichen Grüßen

Maria Noichl

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