Sehr geehrter Herr Landscheid,

vielen Dank für Ihre Fragen, die ich Ihnen hiermit zu beantworten versuche.

Meine bisherigen Schwerpunkte sind einerseits Entwicklung und internationale Zusammenarbeit. Dies hat biographische Gründe, ich hatte das Glück als Jugendlicher fünf Jahre in Kenia aufzuwachsen. Anderseits beschäftige ich mich intensiv mit Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik. In diesen Politikfeldern wurde in den letzten 30 Jahren der gesellschaftlich erzeugte Wohlstand in nur eine Richtung verteilt. Gesamtgesellschaftlich erzeugt, wurde er nicht der Gesellschaft gegeben, sondern nur einigen wenigen. Eine der Folgen ist, die Grundlage unseres Wohlstandes, unsere gute Infrastruktur und unser hohes Ausbildungsniveau leiden. Da ich, wie wohl die meisten Menschen, auch in Zukunft in einem Land leben möchten, dass uns Sicherheit und Wohlstand ermöglicht, ist für mich die Beschäftigung mit diesen Themen der Schlüssel.

Auf die Frage, welchen Lebenslagen ich mich besonders verpflichtet fühle kann ich Ihnen leider keine eindeutige Antwort geben. Es widerspricht meinem Gesellschaftsbild. Ohne Mittelstand und Unternehmen, wie immer diese organisiert sind, kann es keine hohe Produktivität geben, der Wohlstand wird nicht erzeugt. Sie sind also notwendiger Bestandteil eines funktionierenden Wirtschaftssystems. Die Verteilung des erzeugten Wohlstandes muss uns so gelingen, dass Menschen die zur Zeit in einer prekären Lebenslage sind dort herauskommen.

Bis 2009 habe ich meine politischen Ziele in Bürgerinitiativen und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen verfolgt. Mit meinem Parteieintritt 2009 wurde diese Arbeit um die parteiliche Arbeit ergänzt. Erst die Kombination aus einer starken parlamentarischen Vertretung und starken zivilgesellschaftlichen Gruppen bietet die Chance eines echten Politikwechsels. Die aktuellen Diskussionen um Mindestlohn, über Demokratie, Lobbyismus und Transparenz, die UmFAIRteilenkampagne usw. zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind.

Ich glaube nicht, dass sich meine politischen Schwerpunkte in Zukunft verändern werden. Die Arbeit an einem Schwerpunkt setzt viel Arbeit und Wissen voraus, das werde ich nicht einfach aufgeben. Anderseits kann es natürlich passieren, dass ich meine Schwerpunkte erweitern muss.

Wie ich meine Ziele zukünftig verfolge hängt natürlich auch ein bisschen vom Wahlergebnis ab. Entweder so wie bisher, aus einer Kombination parteilicher und zivilgesellschaftlicher Arbeit oder eben als Parlamentarier.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Dowe