Sehr geehrter Herr Schlieper,

vielen Dank für Ihre Frage, welche ich gerne wie folgt beantworte:

Die Mineralölkonzerne versuchen zur Zeit den Verbraucher zu verarschen. Bereits vor vier Wochen, als vom Hurrikan in den USA noch niemand etwas ahnte, haben Experten davor gewarnt, dass die Benzinpreise in naher Zukunft die 1,40€ - Marke überklettern werden. Mitte letzter Woche hat man dann diese Umweltkatastrophe als Grund vorgeschoben, um den Benzinpreis um durchschnittlich ca. 12 Cent/Liter (!) anzuheben. Sie sehen also, dass diese Aktion durchaus geplant war. Die Mineralölkonzerne stopfen sich also ungehemmt die Taschen voll.

Um zu verstehen wie der Staat nun eingreifen kann, um die Preise wieder zu senken, muss man wissen wie sich der Benzinpreis zusammensetzt. Das sieht wie folgt aus:

Nettopreis (Produktpreis) ca. 38% + Abgaben (MwSt.+Mineralölsteuer) ca. 50,5% + Ökosteuer ca. 11,1 %+ Marge (Kosten der Tankstelle+Gewinn) ca. 0,4% = Endverbraucherpreis

Wie Sie sehen, kassiert der Staat kräftig ab. Der Nutznießer bei Preiserhöhungen ist also immer Herr Eichel, weil sich die MwSt.- und Mineralölsteuerabgabe dementsprechend auch erhöht.
Auf diese nicht eingeplanten Mehreinnahmen sollte der Staat verzichten und dadurch den Endverbraucher entlasten. Das heisst also, dass ich die Steuern auf Benzin runtersetzen würde.
Diese Preiserhöhungen sind Gift für unsere gesamte Wirtschaft! Da dem Endverbraucher an der Tankstelle das Geld aus der Tasche gezogen wird, muss er sich in anderen Bereichen einschränken. Arbeitsplatzvernichtungen werden die Folge sein!

Ein wenig kann der Endverbraucher jedoch dazu beitragen, dass der Benzinpreis wieder auf ein gesundes Maß heruntergeschraubt wird. Der Preis richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Um die Nachfrage zu senken, sollten Sie unnötige Fahrten mit Ihrem Pkw vermeiden, um somit Benzin zu sparen. Desweiteren sollten Sie in Ihrer Stadt die Benzinpreise konsequent vergleichen. Dadurch sparen Sie nicht nur bares Geld, sondern Sie fördern auch ganz nebenbei die lokale Konkurrenz zwischen den Tankstellen.

Vielfahrer sollten sich überlegen auf Erdgas oder Autogas umzurüsten. Dieses ist nicht nur teilweise umweltschonender, sondern auch erheblich günstiger, weil beide Varianten an der Zapfsäule geringer besteuert werden. In der Zukunft sollte man überlegen, ob man die Umrüstung auch bei der Kfz.-Steuer-Berechnung berücksichtigt und somit einen weiteren Anreiz schafft.

Ich hoffe Ihnen Ihre Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Markus Pohl