Frage an Matthias Güldner von dieter b. bezüglich Verkehr
Guten Tag, Herr Güldner,
vielen Dank für Ihre Resonanz.
Sie schreiben zum Thema Bahnhofsvorplatz:
"ja, ich kenne das Gefühl. Überfüllte Züge, besonders an Wochenenden, und dann wenigsten ein paar Meter Sicht und etwas Weite. Dennoch teile ich Ihre Beschreibung der Situation auf dem Bahnhofsvorplatz nicht ganz. Die Assoziation "Ruhe", "Grün", "Kunst", "frische Luft" habe ich noch bei keiner Überquerung des Bahnhofsvorplatzes gehabt. Auch wenn ich mich länger dort aufhalte, stellen sie sich nicht ein. Ich empfinde es dort in der Regel als laut, betoniert, trist und öde......... ".
Wenn Sie meinen Assoziationen "Ruhe", "Grün", "Kunst", "frische Luft" beim Entree Bremens nicht ganz folgen können, so stellen Sie sich doch einfach vor, dass aus diesen Fiktionen Realität für die Bremer Bürger und Besucher werden kann. Wie Sie bestimmt wissen, ist so etwas nicht durch ein "Glas-Beton-Konsum-Mausoleum" erreichbar.
Könnten Sie deshalb nicht den Anstoß dazu geben, dass Kreative, die konsumlosgelöst und noch grünorientiert denken und handeln können, z. B. die Professoren und Studenten der Hochschule für Kunst, sich der Gestaltung des Bahnhofvorplatzes annehmen?
Könnten Sie nicht den Anstoß dazu geben, dass ein Ideenwettbewerb unter den BremerInnen ausgelobt wird, der sie an der Gestaltung ihrer Stadt aktiv mitwirken lässt?
Könnten Sie nicht dafür eintreten, dass die Firmen, die Bremer Infrastruktur nutzen und die die mit Bremer Finanzen subventioniert worden sind (z. B. Mercedes), ihrerseits die Finanzierung der Gestaltung des Bahnhofvorplatzes sponsoren, ohne nach Privatisierung zu schreien?
Und was die Skater und die Suppenküche betrifft, ist es nicht so, dass Sie mit Ihren Ortsangaben - und Vorschlägen versuchen, gesellschaftliche Gruppierungen auszugrenzen? Ab mit denen in Randbereiche, oder?
Herzlich D. Blockland
Sehr geehrter Herr Blockland,
einige Ihrer Fragen habe ich schon in meiner ersten Antwort angesprochen. Weitere Anliegen werden sicherlich in die weitere Diskussion um das Projekt einfließen. Eines möchte ich aber scharf zurückweisen: Ob die Suppenküche nun links vor dem Bahnhof Richtung Überseemuseum oder rechts vor dem Bahnhof Richtung Breitenweg aufgebaut wird, hat nichts mit "Ausgrenzung gesellschaftlicher Gruppen in Randbereiche" zu tun. Genauso verhält es sich mit den Skatern. Skaten auf dem Eck am Breitenweg oder am Schlachthof auf einer gut angenommenen Anlage hat mit Ausgrenzung nichts zu tun. In den Gesprächen mit dem Sportgarten gab es meines Wissens auch keinerlei Vorwürfe in diese Richtung.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Güldner
Fraktionsvorsitzender