Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihre Anfrage hier auf abgeordnetenwatch.de.

Sie fragen, wie die hohe Impfquote mit der Hospitalisierungsrate und den hohen Inzidenzen zusammenpasst. Zunächst einmal hat Bremen in den Feiertagen die Test- und Meldekapazitäten nicht heruntergefahren, sondern eher noch aufgestockt. Das  bedeutet, dass wir in Bremen ein sehr realistisches Bild des aktuellen Infektionsgeschehens haben, während in anderen Bundesländern immer noch nachgemeldet wird. Zudem scheint es zu den Eigenheiten Omikrons zu gehören, dass zunächst Städte stärker betroffen sind als ländliche Regionen. Das hat sich beispielsweise schon bei London und Kopenhagen gezeigt, wie jetzt nun auch in Bremen, Hamburg oder Berlin. Omikron ist zudem so ansteckend, dass eine Impfung, und hier im speziellen die Grundimmunisierung, zunächst nicht zwingend vor einer Infektion schützt,. Deswegen hat die Impfquote bei Omikron nur eine bedingte Aussagekraft. Allerdings senke einer dänischen Studie zufolge die Booster-Impfung das Risiko für eine Omikron-Ansteckung merklich.

Aber unabhängig davon, wie gut eine Impfung vor der Ansteckung schützt, leisten die Impfstoffe genau das, was sie in meinen Augen auch tun sollen: Sie schützen vor schweren Verläufen und das sehen wir aktuell so auch bei Omikron.

Bei der Hospitalisierungsrate habe ich übrigens andere Zahlen als Sie. Das Bremer Gesundheitsressort hat am 10.01. - und damit am ersten Tag der Corona-Warnstufe 4 - die Hospitalisierungsrate mit 14,83 angegeben. In Bremerhaven wiederum lag die Hospitalisierungsinzidenz bei 7,04. Dass der Wert aber unabhängig von unseren unterschiedlichen Zahlen entsprechend hoch ist, liegt wie dargelegt daran, dass zum einen die Inzidenz sehr hoch ist, es leider aber immer noch viele Menschen gibt, die sich ungeschützt mit dem Virus infizieren.

Viele Grüße

Michael Hennrich