Hallo Herr Böschen,

gegen Ihre festgefahrenen Vorurteile gegenüber Politikern, Beamten und Politik im Allgemeinen, kann ich offensichtlich nichts ausrichten. Aber ich gehe einfach davon aus, dass jeder, der ein öffentliches Amt bekleidet oder aus öffentlichen Mitteln bezahlt wird, seine Aufgabe ernst nimmt und versucht, seine Arbeit so gut wie möglich zu machen. Über Beiträge von Beamten und Politikern für die Sozialversicherungssysteme kann man sicher diskutieren, nur muss man dabei immer daran denken, dass dann die Bruttogehälter stark steigen und die öffentlichen Kassen erheblich belastet werden. Ein Abgeordneter, der nach vier Jahren ausscheidet, erwirbt aus dieser Zeit selbstverständlich Versorgungsansprüche, allerdings weiß ich nicht, was er sich sonst noch "zuschustert". Auch die Häufigkeit von Nebentätigkeit der Abgeordneten sollten Sie nicht verallgemeinern. Ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass ich keiner bezahlten Nebentätigkeit nachgehe (dafür ist überhaupt keine Zeit), sondern nur ehrenamtliche Positionen bekleide, die ausschließlich im sozialen oder sportlichen Bereich liegen. Da ich mich um Ihre Vorurteile gegenüber Politikern sorge, mache ich Ihnen folgendes Angebot: Sollte ich am Sonntag wieder gewählt werden, lade ich Sie ein, mich ein paar Tage bei der Arbeit zu begleiten. Sie können jederzeit über mein Büro Termine vereinbaren. Trotz Ihrer Vorbehalte gegenüber der Politik bitte ich Sie, am Sonntag wählen zu gehen.

Herzliche Grüße
Norbert Nieszery