Befürworten Sie, daß in den Lehrplänen aller Schulen spätestens ab Klassenstufe 5 ein Kurs "Ernährung" in den Biologie- oder Lebenskundeunterricht eingefügt würde?
Ein Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Ernährungspolitik des BMEL stellt fest, daß Adipositas und Diabetes "Volkskrankheiten" geworden sind, deren Grundsteine durch eine falsche Ernährung (zu viel Süßes und zu viel Fettes) im Kinder- und Jugendlichenalter gelegt werden. Abhilfe müßte in dieser Alterstufe und flächendeckend beginnen. Daher mein Vorschlag, flächendeckend in schulischen Einrichtungen anzusetzen.
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich im Folgenden gerne beantworte.
Grundsätzlich befürworte ich die stärkere Berücksichtigung des wichtigen Themas Ernährung im Rahmen des Schulunterrichts - und das auch gerne bereits unterhalb der Klassenstufe 5. Die Zuständigkeit liegt hier allerdings bei den Ländern und nicht beim Bund. Anders verhält es sich bei den Hochschulen, bei denen der Bund Einfluss geltend machen kann. Daher haben wir in unserem Wahlprogramm auch deutlich gemacht, dass wir uns für umwelt- und tierfreundliche sowie auf gesunde Ernährung ausgerichtete Mensen an den Hochschulen einsetzen werden.
Eines ist klar: für künftige Generationen benötigen wir einen ernährungspolitischen Wechsel hin zu einem fairen, gesunden, nachhaltigen und umweltfreundlichen Lebensmittelsystem. Das fängt für mich spätestens beim Eintritt in die Kindertagesstätte an. Auch der kürzlich veröffentlichte Jugendreport zeigt, dass eine gesunde und nachhaltige Ernährung eine hohe Relevanz für die jungen Menschen in unserem Land hat.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Kaczmarek
Weitere Fragen an Oliver Kaczmarek
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass junge Menschen die Möglichkeit erhalten, die weitreichenden Konsequenzen einer jeden Entscheidungen zu verstehen, auch die von Ihnen angesprochenen.
In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, dass die Bundesregierung unter der Führung von Olaf Scholz eine verantwortungsvolle Haltung einnimmt, die ich voll und ganz unterstütze.
Zur Einordnung möchte ich darauf hinweisen, dass der jetzige Entwurf den Standpunkt der Bundesregierung wiedergibt. Sobald uns dieser Entwurf im Parlament erreicht, werden wir ihn ausführlich beraten und gegebenenfalls verändern. Die SPD sieht noch deutlichen Veränderungsbedarf.
Die Nichtberücksichtigung der CTA-Ausbildungen ergibt sich aus der fehlenden staatlichen Anerkennung und Reglementierung im Gegensatz zur OTA-Ausbildung, da die CTA nicht zu den staatlich anerkannten Gesundheitsfachberufen gehören.