Frage an Ortwin Runde bezüglich Soziale Sicherung

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Ortwin Runde
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Frage von Konrad W. •

Frage an Ortwin Runde von Konrad W. bezüglich Soziale Sicherung

Wie ist Ihr Standpunkt zur Rente nach 45 Beitragsjahren? mit abzug wenn man noch keine 65 jahre alt ist, oder volle Rente nach 45 Beitragsjahren!

Warum sollen wir Sie für denn Bundestag wählen, wo wir Ihnen das Vertrauen für Hamburg bereits einmal entzogen haben?

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SPD

Sehr geehrter Herr Wamser,

vielen Dank für Ihre Frage. Die gegenwärtige Rentenformel bestimmt die gesetzliche aus verschiedenen Komponenten. Im Wesentlichen gehören dazu – umgangssprachlich formuliert - die Anzahl der Beitragsjahre, die Höhe der gezahlten Beiträge, eventuelle Ersatzanrechnungen, etwa wegen Ausbildung oder Arbeitslosigkeit, das Erreichen der Altersgrenze als dem frühest möglichen Zeitpunkt, zu dem eine Altersrente bezogen werden kann. Schon diese kurze und etwas plakative Aufzählung macht deutlich, dass die Rente sehr individuell von verschiedenen Faktoren einer Erwerbsbiografie abhängt.

Dabei möchte ich auf ein in der Debatte nicht immer seltenes Missverständnis hinweisen. Nach meinem gegenwärtigen Kenntnisstand existiert mit dem vorgeschriebenen Renteneintrittsalter von 65 Jahren keine fixierte Grenze, ab dem eine Rente bezogen werden kann. Ähnlich ist es mit der Frage zur sog. Pflichtbeitragszeit, die mit 45 Jahren angesetzt wird. Oft höre ich: „Für Versicherte, die 45 Jahre mit Pflichtbeitragszeiten aufweisen, sollte ein abschlagfreier Rentenzugang ermöglicht werden, da sich eine weitere Beitragszahlung nicht rentensteigernd auswirkt.“ Diese Behauptung ist unrichtig, weil jedwede Beitragszahlung aus Arbeitnehmeranteilen zu einem Rentenanspruch führt. Der Begriff des „Standard- oder Eckrentners“ mit 45-jähriger Erwerbstätigkeit auf Grundlage des Durchschnittverdienstes, der für die Betrachtung des Rentenniveaus von Interesse ist, führt dabei meist zu einem diesbezüglichen Missverständnis.

Zum zweiten Teil Ihrer Mail: Was das Vertrauen betrifft, so bin ich im Jahr 2002 mit rund 53 Prozent der Erstimmen in den Bundestag gewählt worden. Für mich war das ein sehr großer Vertrauensbeweis. Mit Blick auf die Bürgerschaftswahl 2001 stellt sich doch die Frage, ob und wie glücklich Hamburg und auch Sie mit dem Wechsel zur Schillkoalition und zu einer rechtspopulistischen Politik waren.

Mit freundlichen Grüßen
Ortwin Runde