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Warum schaden Staatsfinanzierte Rentenzuschüsse kommenden Generationen

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Pascal Reddig
CDU
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Frage von Uwe T. •

Warum schaden Staatsfinanzierte Rentenzuschüsse kommenden Generationen

Sehr geehrter Herr Reddig, ich folge der aktuellen Debatte innerhalb der CDU um die Rentenpläne der Bundesregierung. Ihr Argument ist, soweit ich es verstanden habe, dass zukünftige Generationen unter staatsfinanzierter Rentenstabilisierung zu leiden hätten. Diese Zukunftsängste bezüglich Staatsverschuldung habe ich schon häufiger von der JU gehört und ich verstehe sie nicht. Staatsschulden sind ja nicht "einfach weg" sondern sind Guthaben des Privatsektors. Mehr oder weniger gerecht verteilt, zugegeben. Wenn ich nun also die Renten reduziere, geben Rentner weniger Geld aus und Firmen nehmen weniger Geld ein, richtig? Wir sind doch sicher einer Meinung, dass wir in einer Wirtschaftskrise sind, sollte nun nicht der Staat in die Vollen gehen mit einem Konjunkturpaket, anstatt zu sparen und damit schlechte Nachfrage noch weiter senken? Ich mache mir eher Sorgen um schlechte Bildung und Infrastruktur die die junge Generation belastet, nicht um Schulden.

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Antwort von CDU

Sehr geehrter Herr T.,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Das deutsche Rentensystem ist als Umlagesystem angelegt – also im eigentlichen Sinne ohne steuerfinanzierte Zuschüsse. Dass wir heute knapp 20 Prozent des Bundeshaushalts in die Rentenkasse überweisen müssen, zeigt, wie stark das System aus dem Gleichgewicht geraten ist. Und die Prognosen sind eindeutig: Bis 2050 könnte sich dieser Anteil verdoppeln. Dann würden wir fast die Hälfte des Haushalts allein zur Stabilisierung der Rente einsetzen – zusätzlich zu steigenden Beitragssätzen.

Damit fehlen Mittel für Bildung, Infrastruktur und Zukunftsinvestitionen. Und wer solche dauerhaften Lücken nur mit neuen Schulden schließt, verschiebt die Last auf kommende Generationen und nimmt ihnen Handlungsspielraum. Schulden können in einer Krise sinnvoll sein – aber hier geht es nicht um eine konjunkturelle Schwäche, sondern um ein strukturelles Problem, das jedes Jahr größer wird.

Unsere Position ist deshalb klar: Wir brauchen echte Reformen, die das Rentensystem nachhaltig stabilisieren und gerechter machen – auch für diejenigen, die es morgen finanzieren müssen.

Mit freundlichen Grüßen

Pascal Reddig

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