Frage an Patrick Meinhardt bezüglich Verkehr

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Frage von Gerhard K. •

Frage an Patrick Meinhardt von Gerhard K. bezüglich Verkehr

Wieviele Windräder, beispielsweise von der durchschnittlichen Leistungsstärke der in Baden-Württemberg bis 2020 geplanten, werden benötigt, um ein Kohle- oder Gaskraftwerk der Leistung 1000 MW vollständig zu ersetzen?

Ist es überhaupt sinnvoll, Solar- und Windstrom auszubauen ohne entsprechendé Speicherkapazitäten und Leitungsnetze?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Keller,

herzlichen Dank für Ihre Frage. In der Tat sollte jeder, der die Energiewende um jeden Preis fordert, dennoch wissen, wie hoch dieser Preis sein kann. Das Ziel der grün-roten Landesregierung ist es, bis 2020 einen Energieanteil von 10% aus Windkraftanlagen zu gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen hat sie die Zahl der neu zu errichtenden Anlagen auf 1200 beziffert. Diese Zahl halten auch neutrale Experten nicht für unrealistisch – allerdings nur wenn tatsächlich überall die effizienteste Technik verbaut wird und die höchstmögliche Auslastung verfügbar ist. Sollen fossile Kraftwerke durch die Windenergie ersetzt werden, sind bei einer Anlage der von Ihnen vorgeschlagenen Größenordnung etwa 400 bis 500 Windräder notwendig.

Die Herausforderungen sind also groß, vor allem da – wie Sie, Herr Keller, ganz richtig andeuten – besonders Wind- und Sonnenenergie nur dann sinnvoll genutzt werden können, wenn gleichzeitig der Bau von Speicherkraftwerken und Hochspannungsleitungen vorangetrieben wird. Hier kann der Bund aktiv werden und tut dies auch, beispielsweise mit dem Netzentwicklungsplan 2012. Leider blockieren jedoch rote und grüne Landesregierungen vielerorts den Bau von Pumpspeicherkraftwerken oder Hochspannungstrassen. Das Wahle-Mecklar-Projekt im Jahr 2011 in Niedersachsen ist nur ein Beispiel. Dies ist ein Vorgehen von SPD und Grünen, das an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten ist.

Die Energiewende kann es sicher nicht zum Nulltarif geben. Sie muss allerdings auch nicht so teuer sein, wie sie momentan ist – wenn man sie umsichtig plant und nicht eine sich selbst widersprechende Energiepolitik betreibt.

Ich hoffe sehr, dass ich Ihnen weiterhelfen konnte und verbleibe mit den besten Grüßen

Ihr
Patrick Meinhardt