Sehr geehrter Herr Tauber,

jährlich geben in Bayern aus finanziellen Gründen etwa 30.000 Milchbauern ihren Hof auf. Die erschreckende Zahl zeigt, daß dieser fatale Trend unbedingt aufgehalten werden muß und zwar mit fairen Preisen, so wie dies in anderen Branchen (Beispiel Autoindustrie) praktiziert und auch akzeptiert wird. Zu den wichtigsten Säulen einer gesunden Volkswirtschaft gehört der Bauernstand und diesen gilt es unbedingt zu erhalten und wenn nötig, auch zu stützen. Konsequentes Handeln der Verbraucher durch Kauf von regional erzeugten Lebensmitteln zu angemessenen Preisen würde die Situation der bayerischen Landwirte ebenfalls verbessern. Neben diesem Aspekt ist selbstverständlich die Erzeugung von Lebensmitteln aus kontrolliert-ökologischem Anbau von größter Wichtigkeit und sollte entsprechend durch staatliche Maßnahmen gefördert und u.a. durch den Abbau von bürokratischen Hürden erleichtert werden. Eine Umstellung von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft hätte zudem positive Auswirkungen auf Umwelt-Natur-und Gewässerschutz und beinhaltet auch artgerechte Tierhaltung. Nur die kleinstrukturierte Landschaft und Landwirtschaft erfüllt in der Regel die Aufgaben des Natur- und Umweltschutzes. Deshalb ist es von großer Bedeutung, sowohl seitens der EU als auch durch die Bundesregierung, diese zu unterstützen und im Gegenzug die Fördermittel für die großen Agrarfabriken zu streichen. Anmerken möchte ich noch, daß ich gegen Massentierhaltung und gegen Anbau von genveränderten Pflanzen bin - demzufolge für die Erhaltung von kleinbäuerlichen Betrieben, die ökologisch wirtschaften und die Natur als unsere Lebensgrundlage achten.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Haese