Frage an Peter Wichtel bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

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Peter Wichtel
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Frage von Maria H. •

Frage an Peter Wichtel von Maria H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Stichwort Inklusion von Erziehungshilfekindern in der Schulklasse.

Grundproblematik ist die Auflösung der Erziehungshilfeschulen im Interesse der Inklusion der Erziehungshilfekinder in regulären Schulen.

Sehr geehrter Herr Wichtel,

aktuell befindet sich die Inklusion von Erziehungshilfekindern in der Umsetzung. Hierbei stelle ich mir die Frage wie mit folgenden Problematiken bei der Umsetzung umgegangen werden soll und welche bildungspolitischen Maßnahmen zur Begleitung der Umsetzung in der nächsten Legislaturperiode in Angriff genommen werden sollen.
Aktuell werden nur stundenweise Erziehungshilfelehrer in den Inklusionsklassen gestellt, während des Großteils der Zeit sind die Klassenlehrer der regulären Schulen mit den bildungsschwachen und oder verhaltensauffälligen Kindern alleine, was auch zum Nachteil der anderen Schüler gerät und meiner Ansicht nach völlig konträr zum Ansinnen einer leistungsstarken und zukunftsfähigen Bildung für die nächste Generation steht. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch ich befürworte die Mitverantwortung und die Mitmenschlichkeit die durch ein Inklusionsprojekt entstehen können, aber dafür müssen sich die Rahmenbedinungen ändern, um nicht zum Nachteil für die regulären Schüler und Erziehungshilfekinder gleichsam zu geraten. Welche konkreten Maßnahmen planen Sie hier zur Verbesserung des Inklusionsvorhabens in den Schulen in der nächsten Legislaturperiode?

Viele Grüße und besten Dank,

Maria Hartmann

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Hartmann,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage zur Thematik der Inklusion und will im Folgenden gerne auf den Sachverhalt eingehen.

Ich kann Ihnen zunächst versichern, dass ich das Anliegen der CDU und CSU, sich für ein vielfältiges Bildungsangebot einzusetzen, in dem jedem Menschen alle Möglichkeiten offen stehen, voll und ganz unterstütze. Deshalb befürworte auch ich leistungsstarke Schulen und die Zukunft des Gymnasiums und lehne eine Einheitsschule entschieden ab. CDU und CSU unterstützen Schulen in freier und privater Trägerschaft und haben zudem das Sicherstellen von einer bedarfsgerechte Ganztagsbetreuung – auch unter Einbeziehung von außerschulischen Kräften – als Ziel. Damit wird ein entscheidender Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf geleistet.

Ich stimme zudem damit überein, dass sich CDU und CSU für eine Gesellschaft einsetzen, in der behinderte Menschen ihren Alltag möglichst selbstbestimmt gestalten können. Deshalb unterstütze ich das Ziel, behinderte Kinder stärker in den Regelunterricht einzubeziehen. Dabei soll aber gleichzeitig nicht auf individuelle Förderung verzichtet werden. Die Förderschulen sollen dementsprechend erhalten bleiben, wo dies im Interesse der Kinder mit besonderem Förderbedarf liegt.

Detailfragen zur Ausgestaltung des gemeinsamen Besuches von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Beeinträchtigung bzw. Behinderung kann allerdings die Hessische Landesregierung besser beantworten, da Bildungspolitik in Deutschland im Wesentlichen auf Länderebene von den Kultusministerien und nicht seitens des Bundes wahrgenommen wird.
So hat das Land Hessen, das im Übrigen eine lange Tradition auf dem Feld der Inklusion aufzuweisen hat, im Sommer 2010 auch das „Projekt Inklusion“ ins Leben gerufen, um die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention im Bereich der schulischen Bildung umzusetzen und den dafür notwendigen Entwicklungsprozess voranzutreiben. Hierzu wurde das „Projektbüro Inklusion“ beim Hessischen Kultusministerium eingerichtet, dessen Schwerpunkt unter anderem auch die Begleitung der Schulentwicklungsplanung in Fragen der Weiterentwicklung der sonderpädagogischen Förderung in den Regionen ist.

Ich will Sie daher an dieser Stelle ermutigen, auch die zuständigen Ansprechpartner auf Landesebene, beispielsweise Ihren zuständigen Landtagsabgeordneten, das Kultusministerium oder unmittelbar die Fachberater des Projektes Inklusion anzusprechen und auf Ihre Bedenken hinzuweisen.

Weiterführende Informationen und Kontaktdaten finden Sie unter den folgenden Links –

https://kultusministerium.hessen.de/
http://dms-schule.bildung.hessen.de/allgemeines/inklusion/

Ich hoffe dass meine Antwort hilfreich für Sie war und grüße Sie herzlich aus Berlin

Peter Wichtel