Frage an Peter Winter bezüglich Verkehr

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Frage von Matthias B. •

Frage an Peter Winter von Matthias B. bezüglich Verkehr

Gleichlautende Frage an die Abgeordneten aus dem Landkreis Aschaffenburg

Sehr geehrter Herr Winter,

angesichts der aktuellen Benzinpreis-Entwicklung möchten viele Arbeitnehmer ihr Auto zu Hause lassen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren.
Wenn man in einer Landkreisgemeinde wohnt, die an der Bahnstrecke Würzburg-Frankfurt liegt, und in einer anderen Gemeinde an der gleichen Bahnstrecke arbeitet, sollte das ja eigentlich kein Problem sein. Sollte man meinen.
Leider machen einem an dieser Stelle die Fahrpläne der DB Regio AG einen Strich durch die Rechnung: An den meisten Bahnhöfen zwischen Heigenbrücken und Hanau halten nur Regionalbahnen. Diese beginnen bzw. enden stets in Aschaffenburg.
Arbeitnehmer, die z.B. im Raum Kleinostheim-Karlstein-Kahl-Hanau wohnen und bei ASC in Hösbach-Bahnhof oder bei Düker in Laufach arbeiten, müssen in Aschaffenburg umsteigen und zunächst auf einen Anschlusszug warten. Die Beförderungszeit wird dadurch verdoppelt bis verdreifacht.
Wenn man zwischen 8 und 9 Uhr fahren möchte (z.B. wenn man zuvor Kinder zur Kita zu bringen hat), fährt für 1,5 Stunden gar kein Anschlusszug. Man muss dann den Bus nehmen. Fahrtzeitverlängerung um den Faktor 5!

Die Lösung: Alle Regionalbahnen sollten, anstatt in Aschaffenburg zu wenden, zum jeweiligen Endbahnhof durchfahren. Dies würde die Bahn als Nahverkehrsmittel in unserer Region wieder attraktiv machen und die Landkreisgemeinden östlich und westlich von Aschaffenburg besser miteinander vernetzen. Ich kann mir vorstellen, dass nicht nur Pendler dieses Angebot annehmen werden.

Für die Gestaltung der Nahverkehrsfahrpläne ist die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH mit Sitz in München zuständig. Als MdL haben Sie die Möglichkeit, Einfluß auf deren Planungen zu nehmen.

Werden Sie sich bei der Bayerische Eisenbahngesellschaft dafür einsetzen, das Zugangebot in unserer Region attraktiv zu gestalten und unnötige Verbindungshemmnisse abzubauen?

Mit freundlichen Grüßen,
Buhler

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Sehr geehrter Herr Buhler,

herzlichen Dank für Ihre E-Mail und die darin enthaltenen Anregungen, die ich umgehend an die entsprechenden Stellen weitergegeben habe. Die Beantwortung kann jedoch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Ich bitte Sie daher um Geduld. Über den Fortgang werde ich Sie auf dem Laufenden halten.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Winter

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CSU

Sehr geehrter Herr Buhler,

wegen Ihres Anliegens habe ich mittlerweile mehrere Gespräche auf verschiedenen Ebenen geführt (DB, Landratsamt, Bayerische Eisenbahngesellschaft). Dieser Tage erreichte mich dazu die anhängende Mail des Chefs der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, die ich hiermit nachstehend gerne zur Kenntnis gebe.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Winter, Landtagsabgeordneter

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Sehr geehrter Herr Abgeordneter,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die auf eine Eingabe von Herrn Buhler im Portal abgeordnetenwatch.de zurückgeht. Das Anliegen hat uns deshalb von verschiedener Seite erreicht.

Gerne nehme ich zum Anliegen des Herrn Buhler Stellung, der sich für die Einrichtung einer umsteigefreien Regionalzug-Verbindung Hanau - Hösbach einsetzt:

Leider ist heute eine Verknüpfung des RB-Verkehrs Frankfurt - Aschaffenburg mit dem RB-Verkehr Aschaffenburg - Heigenbrücken - Gemünden wegen Trassenkonflikten mit der ICE-Linie 41 und wegen der fahrdynamisch schlechten lokbespannten Wagenzüge noch nicht möglich.

Allerdings verfolgt die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) diese Verknüpfung bereits seit mehreren Jahren. Sie war lange Zeit auch konzeptionell Bestandteil des Ausschreibungsprojektes "Main-Spessart".

Aufgrund der noch offenen Zeitschiene zur Umsetzung der Nordmainischen S-Bahn mussten wir im Dezember 2010 gemeinsam mit dem RMV den Regionalbahnverkehr Frankfurt - Aschaffenburg aus der Ausschreibung herauslösen. Wir werden ihn später als separates Wettbewerbsprojekt "Vorortverkehr Aschaffenburg - Frankfurt" (Inbetriebnahme ca. 2019) vergeben.

Für den Übergangszeitraum ab 12/2013 hat die BEG mit Unterstützung durch den RMV die Umsetzung eines S-Bahn-Vorlaufbetriebs Frankfurt - Hanau - Aschaffenburg mit modernen Elektrotriebwagen (ET 425) und attraktiveren Fahrzeiten durch Wegfall der 20-minütigen Standzeit in Hanau geplant. Bei einer Umsetzung dieses aktuell noch im Verhandlungsprozess zwischen RMV, DB Regio Hessen/Bayern und der BEG befindlichen Fahrplankonzeptes wäre die Durchbindung der RB-Leistungen stündlich bis Hösbach - Laufach (HVZ: Gemünden) möglich. Damit wäre eine attraktive Regionalbahnverbindung Hanau - Laufach mit Bedienung aller Halte, darunter auch Hösbach, hergestellt.

Ein weiteres Verhandlungsgespräch zwischen dem RMV, der BEG und DB Regio Hessen sowie DB Regio Bayern zur Umsetzung dieses S-Bahn-Vorlaufkonzeptes soll in den nächsten Monaten stattfinden. Wegen anderer laufender Ausschreibungen ist die Verfügbarkeit der ET 425 allerdings völlig offen.

Für weitere Rückfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Fritz Czeschka