Frage an Philipp Lengsfeld bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

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Philipp Lengsfeld
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Frage an Philipp Lengsfeld von Urs S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Dr. Lengsfeld,

es gibt einen Punkt in der Forschungspolitik, den ich nach über einem Monat immer noch nicht verstehen kann. Was sind die Gründe dafür, dass sich Deutschland aus dem "Square Kilometer Array Observatory" zurückzieht?

Liegt es an den Kosten? Die dürften, auf Jahre verteilt, vielleicht Größenordnung 10 bis 50 Mio. € betragen. Zudem würde von dem Geld auch direkt Wissenschaftlerstellen bezahlt werden, die sonst entweder wegfallen oder von den Universitäten selbst finanziert werden müssen.

Liegt es an fehlendem Interesse an astronomischer Grundlagenforschung und Spitzentechnologie? Auch wenn die wissenschaftlicne Erkenntnisse "nur" zur Befriedigung der Neugierde des Menschen dienen, so ist Forschung nie umsonst. Solche Forschung geht immer an die Grenzen der modernen Ausrüstung, und gerade bei solch hochkomplexen Intrumenten werden fast zwangsläufig neue Erkenntnisse in Materialforschung, Datenverabeitung usw. folgen.

Und warum wurde, so entnehme ich es den Artikeln in den Medien, vor der Entscheidung mit den betreffenden Wissenschaftlern noch nicht einmal gesprochen? Das ist so, als ob ein Fußballspieler sich im Trainingslager sich auf die WM vorbereitet, und dann von Reportern erfährt: Du bist nicht dabei. Ohne je ein Gespräch mit dem Bundestrainer gehabt zu haben. Das zeugt nicht gerade von gutem Stil.

Ich wünschte mir ja, dass die Entscheidung gegen das SKA rückgängig gemacht würde. Zumindest aber würde ich mich über Antworten auf meine Fragen freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Urs Schaefer-Rolffs

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Sehr geehrter Herr Dr. Schaefer-Rolffs,

vielen Dank für Ihre Nachricht, die ich urlaubsbedingt leider erst heute beantworten kann.

Die Förderung von Grundlagenforschung und Spitzentechnologie in Deutschland ist ein erklärtes Ziel der Regierungskoalition, das sich auch in dem jüngst verabschiedeten Bundeshaushalt 2014 widerspiegelt. Trotzdem kann es in Abwägung verschiedener Projektprioritäten auch auf Grund von unterschiedlichem Projektfortschritt zu manchmal schmerzhaften Plananpassungen kommen. Trotzdem nehme ich den Punkt von Ihnen und anderen zum Thema SKA sehr ernst und werde versuchen im Rahmen der anstehenden Haushaltsberatungen für 2015 zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich Bildung und Forschung den vorläufigen Abwägungsprozess zwischen SKA und anderen Projekten einer erneuten Prüfung zu unterziehen.

Um ein möglichst umfassendes Bild zu bekommen, hat mein Büro bereits den direkten Kontakt zu Ihnen gesucht. Versprechen kann ich nichts, aber das Grundanliegen soll in aller Ernsthaftigkeit durchdiskutiert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Philipp Lengsfeld, MdB