Was sagen Sie zum Berliener Straßenverkehr? Befürworten Sie den Ausbau von Radwegen?

Pia Pötschke
Tierschutzpartei
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Frage von Diana G. •

Was sagen Sie zum Berliener Straßenverkehr? Befürworten Sie den Ausbau von Radwegen?

viele benutzungspflichtige Fahrradwege sind in katastrophalem Zustand oder zu geparkt

Antwort von
Tierschutzpartei

Sehr geehrte Frau G.

Absolut!

Für den Radverkehr sind vernetzte Fahrradwege mit günstigen Nahverkehrsanbindungen und einer Radwegvernetzung einzurichten. Gesonderte Fahrradstraßen, sogenannte „Fahrradschnellwege“, für die wichtigsten Fahrradverbindungen sind zu realisieren. Wir fordern Radschnellwege, die vom Berliner Zentrum an den Rand der Stadt führen, eine Fahrradstraße Nord-Süd sowie eine Fahrradstraße Ost-West. Diese sollen mit einem Grüne-Welle-Ampelsystem ausgestattet sein. Bei diesen Bauprojekten sollen die Anwohner:innen mit einbezogen werden.

Immer wieder sterben Fahrradfahrer:innen im Berliner Straßenverkehr. Oft sind es die rechts abbiegenden Fahrzeuge, oft Lkw, die ein Fahrrad erfassen. Spiegel an Kreuzungen sollen dies verhindern und den toten Winkel sichtbar machen. Die Sicherheit der Fahrradnutzung muss gewährleistet sein! Nicht für Straßen, sondern für Fahrradwege soll mehr Platz eingerechnet werden. Radwege müssen breiter geplant werden, sodass Autos mit einem Abstand von 2 m (in Ausnahmefällen 1,5 m) sicher überholen können. Gefährliche Kreuzungen müssen umgebaut werden. An stark befahrenen Straßen sollen Radwege räumlich getrennt gebaut werden. Das Zuparken oder sonstiges Blockieren von Radwegen soll durch Kontrollen, bauliche Maßnahmen oder empfindliche Bußgelder verhindert werden. Farbige Markierungen von Radwegen müssen immer unverkennbar sein. Wenn es keinen Fahrradweg gibt, sollen aufgeweitete Radaufstellstreifen dafür sorgen, dass Fahrradfahrer:innen bei roter Ampel in ganzer Breite vor den Autos und nicht rechts neben ihnen warten müssen. Broschüren zur sicheren Nutzung des Fahrrades soll es in mehreren Sprachen geben.

Um die Nutzung des Fahrrades attraktiver zu machen, bedarf es auch mehr (abschließbarer, überdachter) Stellflächen und Fahrradparkhäuser. An wichtigen Bahnhöfen und Busbahnhöfen sollen Fahrradparkhäuser mit Servicestationen entstehen. Wir brauchen mehr Fahrradbügel vor Einkaufszentren und in Wohngebieten, auch um als systematische Prävention gegen Falschparker zu wirken.

Das Leihfahrradsystem muss flächendeckend ausgebaut und in das VBB-System aufgenommen werden. Lastenräder sollen von mehr Menschen als Alternative zum Auto als Transportfahrzeug genutzt werden. Wir fördern die Sharing-Economy, die auch Ruftaxis beinhaltet. Die Aufstockung und Bewerbung des bezirklichen Lastenradverleihs sollen dabei behilflich sein. Unternehmen, die auf das Lastenfahrrad umsteigen, sollen unterstützt werden. Fahrräder sollen in S- und U-Bahnen ganztägig kostenfrei mitgenommen werden können. Eine Imagekampagne soll die Berliner:innen dazu motivieren, auf das Fahrrad umzusteigen. Politiker:innen sollen hier als Vorbilder dienen!

Einbahnstraßen sollen nach Möglichkeit in beide Richtungen für den Radverkehr geöffnet sein. Straßen, die parallel zu Kfz-Hauptverkehrsstraßen liegen, sollen zu reinen Fahrradstraßen umfunktioniert werden.

 

Viele Grüße wünscht

Pia Pötschke