Frage an Rainer Wend bezüglich Verkehr

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Frage von Ulrich Dr. H. •

Frage an Rainer Wend von Ulrich Dr. H. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Dr. Wend, laut Netzeitung befürchten Sie die Beschädigung der Gewerkschaften durch die GdL. Im DLF fand am 15.10.2007 eine Debatte zur Tarifsituation der DB statt. Beteiligt waren Ihr Kolleg Fornahl, der MdB Hermann (Grüne) und der stellvertretende GdL-Chef. Aus der Diskussion ging hervor, wie eng Transnet und DB-Management miteinander verbandelt sind, dass Transnet versucht hat, die GdL als potentiellen Konkurrenten auszuschalten. Interessen den Lokführer wurden bei den Tarifverhandlungen unzureichend berücksichtigt. Ich vermisse Ihr öffentliches kritisches Wort zu diesen tatsächlichen Misständen. Warum legen Sie nicht gleiche Massstäbe an alle an?
Mfg
Dr. Ulrich Heß

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Sehr geehrter Herr Dr. Heß,

bei meiner Äußerung zum Tarifstreit zwischen Bahn und GDL ging es mir nicht um etwaige interne Unternehmenskonflikte. Ich habe lediglich meinen Unmut darüber geäußert, dass die GDL auf Kosten der Allgemeinheit versucht, ihre Forderungen durchzusetzen.

In den vergangenen Jahren sind immer mehr so genannte Spartengewerkschaften entstanden. Die Mitglieder dieser kleinen Gewerkschaften haben bestimmte Schlüsselfunktionen inne (Piloten, Ärzte, Fluglotsen) und versuchen zielgerichtet ihre Gruppeninteressen durchzusetzen.

Ich halte diese Entwicklung für bedenklich. Mit unserem Tarifvertragssystem und dem Prinzip der Einheitsgewerkschaft haben wir bislang gute Erfahrungen gemacht. Der so genannte soziale Friede - Tarifkonflikte werden am Verhandlungstisch und nicht auf der Straße gelöst - ist ein großer Standortvorteil für Deutschland. Den sollten wir uns nicht durch Spartengewerkschaften zerstören lassen. Wenn jede Berufsgruppe, die Blockademöglichkeiten hat, ihre eigenen Interessen verfolgt und nicht zum Ausgleich bereit ist, droht eine Vielzahl von Arbeitskämpfen. Das hätte gravierende Auswirkungen auf unsere Volkswirtschaft!

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Rainer Wend