Frage an Rebecca Harms bezüglich Umwelt

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Rebecca Harms
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Frage von Norbert F. •

Frage an Rebecca Harms von Norbert F. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Harms,

Derzeit tickt die Zeitbombe in Fukushima!

Ich habe schon bei Herrn Bütikofer nachgefragt (siehe
http://www.abgeordnetenwatch.de/reinhard_buetikofer-901-22776--f408634.html#q408634
).
Das wir in der internationalen Gemeinschaft so keine Möglichkeiten haben,
konkrete Maßnahmen ergreifen zu können, dass Japan seiner Verantwortung der ganzen Welt gegenüber gerecht wird, das will mir nicht in den Sinn.
Irgendwer muss doch irgendwo mal auf den Tisch hauen.
Wäre eventuell eine UN-Resolution gegen Japan eine Möglichkeit?
Es ist doch höchste Zeit, oder nicht?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Guten Tag Herr Fesenbeckh,

mein Kollege hat natürlich Recht: Die EU oder andere internationale Akteure können sich im Umgang mit der Katastrophe von Fukushima nicht einfach über Japan hinwegsetzen.

Was die internationale Gemeinschaft jedoch tun kann, was sie tun muss, ist, aufzuhören dem Energieversorger TEPCO und der japanischen Regierung abzukaufen, dass in Fukushima alles unter Kontrolle sei. Sie muss viel vehementer als bisher dafür eintreten, dass die japanische Regierung internationale Spezialisten auf das Gelände lässt.

Denn: Es gibt keinen Präzedenzfall in der Geschichte für eine nukleare Krise von derartiger Komplexität. Obwohl die japanische Regierung und auch TEPCO große Anstrengungen unternommen haben, um die Lage zu kontrollieren, bleiben viele Probleme ungelöst oder vermeintliche Lösungen erweisen sich als Provisorien.

Zusammen mit Experten aus aller Welt setze ich mich schon seit langem für eine internationale Task Force Fukushima ein, die alles daransetzen muss, die Eindämmung der Katastrophe und den Schutz der Menschen dort zu verbessern. Die effektive Stabilisierung der Reaktoren und der Abklingbecken am Standort, der Schutz der Menschen in der Umgebung und die Energieversorgung des Landes stellen Herausforderungen dar, die nur schwer von den Betreibern und der Regierung eines Landes geschultert werden können. Umso wichtiger ist, dass die Task Force durch einen japanisch/internationalen Vorsitz koordiniert wird und eine Gruppe internationaler Experten verpflichtet wird. Die Experten sollten möglichst unabhängig von der Atomindustrie oder den Aufsichtsbehörden sein.

Im Januar diesen Jahres bin ich in Japan gewesen und wohin ich auch kam,
wurde die Bitte nach internationaler Hilfe geäußert. Nun will auch endlich
die japanische Regierung internationale Experten auf das Gelände lassen. Es
ist höchste Zeit.

Mit freundlichen Grüßen,
Rebecca Harms