Frage an Renate Künast von Michael C. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Künast,
ich finde ihr Idee mit Hybridautos sehr gut....ich finde es nur schade das sie für Japanische Autos Werbung machen!
Wieso fordern sie nicht, dass die Deutsche Autoindustrie sich mehr für den Umweltschutz einsetzt?
Und wieso fordern sie nicht, dass der komplette Fuhrpark vom Bundesrat/ Bundestag auf Umweltfreundliche Fahrzeuge umgestellt wird, das würde bei den Wählern echt überzeugend wirken!
Wenn sie dazu noch fordern, dass man in Berlin aufhört Grünflächen / Kleingärten zu zerstören, und sich mehr dafür einsetzen würden, würde es mit Sicherheit mehr Wählerstimmen geben!
Sehr geehrter Herr Colli,
im Auftrag von Renate Künast danke ich Ihnen für Ihr Schreiben zur Diskussion um klimaverträglichere Autos. Das Zitat "Leute, kauft mehr Hybridautos von Toyota!" war als Weckruf für die deutsche Automobilindustrie gedacht, die aus grüner Sicht wichtige Innovationstrends wie den Hybridantrieb verschläft. Auch Branchenkenner weisen darauf hin, dass es darum gehen muss, den Entwicklungsvorsprung von Toyota aufzuholen. Wir können gegenwärtig in den USA beobachten, wie fehlende Innovationsbereitschaft Arbeitsplätze auch in der Autoindustrie gefährdet.
Mit Fahrzeugen wie dem Bugatti Veyron mit 1000 PS (Volkswagen-Konzern), einem Q 7 Geländewagen von Audi oder einem Porsche Cayenne S Turbo setzt die deutsche Autoindustrie stark auf besonders klimaschädliche Produkte, weil diese kurzfristig die höchsten Gewinne abwerfen. Leider finden sich in der VCD-Autoumweltliste folglich kaum deutsche Anbieter. Der Weltautomobilbestand wird sich innerhalb der nächsten 25 Jahre nach Prognosen von heute rund 700 Mio. Fahrzeugen auf 1,3 Mrd. Fahrzeuge annähernd verdoppeln. Wenn das Fahrzeuge nach heutigen Konstruktionsprinzipien und mit heutiger Übermotorisierung sind, besteht keine Chance, den Anstieg der weltweiten Temperaturen auf den gerade noch verträglichen 2 Grad Celsius zu halten.
Staaten wie China, Japan oder Kalifornien in den USA haben Grenzwerte beschlossen, die das faktische Aus für Fahrzeuge mit Übermotorisierung bedeuten, wie sie leider gerade von deutschen Herstellern angeboten werden. Dazu http://www.duh.de/170.html Europa wird ebenfalls Grenzwerte beschließen, wobei die Bundeskanzlerin zusammen mit EU-Industriekommissar Verheugen leider verhindert hat, dass diese Grenzwerte dem entsprechen, was die Autoindustrie schon lange zugesagt hatte - nun aber nicht mehr halten will.
Renate Künast ist der festen Überzeugung, dass die deutsche Automobilindustrie in der Lage ist, die klimaverträglichsten Fahrzeuge der Welt zu bauen, wenn die Konzernvorstände diese Vorgabe machen. Einige positive Ansätze, z.B. die Blue-Motion-Reihe bei Volkswagen sind schon zu beobachten. Alle Hersteller sind zudem mit der Entwicklung von Hybridantrieben beschäftigt. Grüne Politik zielt nicht darauf ab, eine bestimmte Technik vorzuschreiben. Entscheidend ist, dass das richtige Ergebnis erzielt wird: Antriebtechnologien, die dem Klimawandel gerecht werden.
Wir wollen, dass diese Fahrzeuge auch auf die Straße kommen und nicht - wie leider häufig in der Vergangenheit geschehen - als Prototyp auf Autoshows gezeigt werden und dann wieder in der Versenkung verschwinden. Die zahlreichen Zuschriften, die wir nach den Äußerungen von Frau Künast erhalten haben, und die öffentliche Debatte haben gezeigt, dass ihr Aufruf die richtige Wirkung erzielt hat. Es wird über das Auto der Zukunft diskutiert.
Mit freundlichen Grüßen aus Berlin,
Katrin Langenbein