Frage an Renate Künast bezüglich Gesundheit

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Renate Künast
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Susanne T. •

Frage an Renate Künast von Susanne T. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Kühnast,
inwieweit wird Ihre Partei die für die Erhaltung der Umwelt einschliesslich Arten und Gesundheitsschutz steht zum Thema Chemtrails öffentlich im Superwahljahr Stellung nehmen?

Ich beziehe mich auf einen Artikel Ihrer Parteikollegen in Glashütte "Die Zerstörung des Himmels durch Chemtrails" welches in den USA ein offenes Geheimnis ist, indem auch offen über die Gesundheitsgefahren für alle Lebewesen durch das Aluminium -Bariumgemisch etc. hingewiesen wir (einschliesslich das Auslösen von grippeähnlichen Epidemien). Ich beobachte eine Zunahme der Sprühaktionen seit Februar 2009 welche direkt über unserem Stadtgebiet stattfinden und habe diese durch Aufnahmen festgehalten.
Auf eine Anfrage zum Thema meinerseits an Ihre Kollegen in Glashütte, habe ich bis heute keine Reaktion erhalten, was ich nicht als besonders bürgernah empfinde.
Ich danke Ihnen für eine Antwort im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
S.Tennert

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Tennert,

danke für Ihre Frage. Seitdem in der Zeitschrift ´Raum und Zeit´ der Artikel "Die Zerstörung des Himmels" erschienen ist, haben wir eine Reihe von Anfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger zur angeblichen Versprühung von Chemikalien in der Atmosphäre (Chemtrails) erhalten. Die Bildung von Kondensstreifen auch in ungewöhnlicher Formation ist wissenschaftlich aus dem Zusammenspiel von Luftverkehr und Atmosphäre/Wetterbedingungen zu erklären. In keiner Weise weichen die als Chemtrails bekannten Kondensstreifen von normalen Kondensstreifen ab. Seit Anbeginn der Düsentechnik gibt es diese Streifen. Auch ist seit dieser Zeit eine unterschiedlich lange Verweildauer dieser Streifen bekannt. Wir können Ihnen versichern, dass für das in dem Artikel erwähnte Einbringen von Aluminiumverbindungen in die Atmosphäre keinerlei wissenschaftliche Beleg gibt.

Dem Umweltbundesamt (UBA) und auch dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind die beschriebenen Phänomene nicht bekannt. Im DLR werden seit Jahren die Wirkungen der Emissionen des Luftverkehrs auf die Atmosphäre beobachtet und entsprechende Untersuchungen durchgeführt. Gäbe es die so genannten Chemtrails, müssten dem DLR darüber Informationen vorliegen; die Messungen enthalten jedoch keinerlei Hinweise darauf. Die Deutsche Flugsicherung GmbH hat bestätigt, dass im Rahmen der Luftraumüberwachung keine auffälligen Flugbewegungen beobachtet wurden, die etwas mit dem Sachverhalt zu tun haben könnten. Darüber hinaus hat der Deutsche Wetterdienst mitgeteilt, dass in den Beobachtungsdaten keine Besonderheiten auffindbar sind, die auf abweichende Formen von Kondensstreifen hindeuten könnten. Auch das Bundesverteidigungsministerium hat keine weitergehenden Erkenntnisse.

Bisher wurde das Thema hauptsächlich über die Zeitschrift ´Raum und Zeit´ verbreitet. In dieser Zeitschrift wurden in den letzten Jahren regelmäßig Beiträge veröffentlicht, die vom gegenwärtigen naturwissenschaftlichen Kenntnisstand abweichen, so zum Beispiel Gegenthesen zur Relativitätstheorie oder zu den Ursachen von AIDS und BSE. Auch mehrere Artikel, die den anthropogenen Treibhauseffekt und die damit verbundene Klimaänderung bestreiten, sind enthalten. Dies erscheint besonders widersprüchlich, angesichts der Behauptung an gleicher Stelle, Chemtrails seien der Versuch, die Wirkungen des menschengemachten Klimawandels zu mildern.

Auf der Basis des wissenschaftlichen Kenntnisstandes und der Zusammenschau der zuvor erwähnten Aspekte lässt sich schlussfolgern, dass die im Artikel aufgestellten Behauptungen nicht glaubwürdig sind.

Mit freundlichen Grüßen
Claudia Striffler
Referentin

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