Gibt es eine Studie, die belegt, welche Auswirkung die vom BfR empfohlenen Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen bei Kindern, Jugendlichen Schwangeren, Erkrankten, Gesunden, Älteren hätten?

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Renate Künast
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Christina B. •

Gibt es eine Studie, die belegt, welche Auswirkung die vom BfR empfohlenen Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen bei Kindern, Jugendlichen Schwangeren, Erkrankten, Gesunden, Älteren hätten?

Sehr geehrte Frau Künast, mit Erschrecken habe ich Ihren Antrag auf Reglementierung der Nahrungsergänzungsmittel gelesen.
Wie kann man ernsthaft das, was den menschlichen Körper am Leben erhält, verbieten wollen zu erlangen?
Und Mittel, die nachweislich den Körper zerstören, weiterhin zulassen:
Pestizide, Medikamente, die nur Symptome bekämpfen, Antibiotika in der Nahrungskette, genmanipulierte Nahrung etc.
Ganz zu schweigen von Alkohol und Zigaretten. Würden Sie diese verbieten, oder ihre Wirkung entfernen?
Freundliche Grüße einer eigenverantwortlich denkenden Bürgerin, die sich mit Bürgergeld, nicht genügend unbelastet Bio Lebensmittel leisten kann.
Christina B.

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Guten Tag,

vielen Dank für Ihre Frage.

Mit unserem Antrag „Nahrungsergänzungsmittel besser regulieren“ wollen wir nationale Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe einführen. Es handelt es sich hierbei also um Reglementierungen, nicht um ein grundsätzliches Verbot von Nahrungsergänzungsmitteln.

Häufig werden diese in Dosierungen angeboten, die den Tagesbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen um ein Vielfaches übersteigen und gesundheitsschädlich sein können. Andere europäische Länder, wie z.B. Frankreich, haben solche Höchstmengen bereits eingeführt. Neben den Höchstmengen sollen eine Positivliste für zugesetzte Stoffe, eine Meldestelle für Neben- und Wechselwirkungen sowie verpflichtende Warnhinweise dafür sorgen, gesundheitliche Risiken durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zu reduzieren und Verbraucher*innentäuschung zu verhindern. Denn derzeit erfolgt aufgrund der rechtlichen Einordnung von Nahrungsergänzungsmitteln als Lebensmittel keinerlei Prüfung oder Kontrolle der angebotenen Präparate. Dabei werben Nahrungsergänzungsmittel regelmäßig mit gesundheitlichen Versprechungen, deren Wirksamkeit nicht nachweisbar ist. Im Gegenteil werden bei Untersuchungen häufig Überdosierungen oder nicht zugelassene Zutaten festgestellt, die zu gesundheitlichen Risiken führen und das Erkrankungsrisiko in bestimmten Situationen erhöhen können. 

Besonders seit Beginn der Corona-Krise wird häufig ohne wissenschaftliche Basis behauptet, es sei möglich, sich durch Nahrungsergänzungsmittel vor einer Infektion mit dem Virus zu schützen. Das stellt eine bewusste Verbraucher*innentäuschung dar.

Uns ist bewusst, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in bestimmten Fällen hilfreich und notwendig sein kann. Daher wollen wir durch die geplanten Verbraucher*innenschutzmaßnahmen den Markt regulieren und Nahrungsergänzungsmittel sicherer machen. Wer aufgrund eines spezifischen Nährstoffmangels höherdosierte Vitamine oder Mineralstoffe benötigt, wird selbstverständlich weiterhin in Form von Arzneimitteln darauf zugreifen können.

Wir Grüne setzen uns für eine Ernährungs- und Agrarwende ein, die unsere Lebensgrundlagen nachhaltig schützt. Das umfasst selbstverständlich auch die Reduktion von Pestiziden und des Gebrauch von Antibiotika in landwirtschaftlichen Betrieben sowie eine gentechnikfreie Landwirtschaft.

Dazu gehört aber auch, dass eine gesunde Ernährung für alle bezahlbar sein muss.

 

Freundliche Grüße,

 

Team Renate Künast

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