Frage an Robert Heinemann bezüglich Bildung und Erziehung

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Robert Heinemann
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Frage von Henner W. •

Frage an Robert Heinemann von Henner W. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Heinemann,
wie würde die CDU versuchen, die Schulabbrecherqoute abzusenken, bzw. wie könnte man es schaffen, noch mehr Schülern einen Abschluss zu ermöglichen?
Meine zweite Frage ist, ob ob in Hamburg versucht wird, das Bildungspaket der Bundesregierung an Bedürftige und/oder Interessierte zu bringen?
Mit freundlichen Grüßen
Henner Wachholtz

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Wachholtz,

vielen Dank für Ihre Fragen. Die CDU hat ja nicht nur versucht, die Schulabbrecherquote zu senken, sondern hat bewiesen, dass sie es auch schafft: Von 2001 bis 2010 ist die Zahl der Schulabbrecher von 12,5 % auf 7,8 % gesunken - immer noch zu viel, aber dennoch ein aus meiner Sicht beachtlicher Erfolg.

Ursächlich dafür war nicht eine große Maßnahme, sondern ein ganzes Bündel - von der Einführung der Praxislerntage an den Hauptschulen über die Einführung einer Hauptschulabschlussprüfung mit zentral gestellten Aufgaben und Maßnahmen gegen Schulabsentismus ("Schwänzen") bis hin zum erheblichen Ausbau der Ganztagsschulen, kleineren Klassen in sozial benachteiligten Gebieten und zur verpflichtenden Fortbildung für Lehrer u.v.m.

In der Enquete-Kommission haben wir uns 2006/2007 umfangreich Gedanken gemacht, wie Hamburg hier dennoch noch besser werden kann. Zu den zahlreichen Maßnahmen, die Sie in der Drucksache 18/6000 bei Interesse nachlesen können, zählen verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen (die Sprachstanderhebung mit verpflichtender Sprachförderung hatten wir ja bereits eingeführt), die bessere Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen (daher auch der Name "Stadtteilschule") und so vermeintlich einfache Dinge wie die Vermeidung eines häufigen Lehrerwechsels.

Zu Ihrer zweiten Frage: Ich kann derzeit noch nicht erkennen, dass der Senat die neuen Möglichkeiten offensiv bewirbt. Vielmehr nutzt er die Bundesmittel, um andere Lücken zu schließen, beispielsweise für das Programm "Fördern statt Wiederholen" oder für die Integration von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Letzteres ist sogar doppelt problematisch: Zum einen bekommen nicht die das Geld, für die es eigentlich gedacht ist. Und zum anderen bekommen die jetzt Geförderten nicht die Förderung, die sie eigentlich brauchen - nämlich Sonderpädagogen statt Sozialpädagogen.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Heinemann, MdHB
Schulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion
Mitglied des Fraktionsvorstands