Frage an Robert Heinemann bezüglich Bildung und Erziehung

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Robert Heinemann
CDU
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Frage von Petra S. •

Frage an Robert Heinemann von Petra S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Heinemann,

habe ich Sie da richtig verstanden: Sie wollen jetzt vor allem über Begriffe streiten ("Einheitsschule", "Gymnasium", "historischer Kompormiß", usw. usf.)?

Haben Sie denn überhaupt keine Argumente (also fachlich, sachlicher Natur)??

Finden Sie wirklich dass Ihre Aufteilung der Schulen in "Mercedes"-Schulen und "Fiat"-Schulen hilfreich ist?

Wer darf eigentlich Ihrer Meinung nach seine Kinder auf eine "Mercedes-Schule" schicken? Und für wen bleibt dann die "Fiat-Schule"? Ist das nur eine Frage der sozialen Herkunft, wie es Herr Prof. Tenorth sagt?

Haben Sie sich überhaupt schon einmal mit den fachlich-sachlichen Argumenten (also nicht nur der Frage nach der Namensgebung) der Gemeinschaftsschul-Befürworter auseinandergesetzt?

Ihre
Petra Steinborn

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Steinborn,

nein, Sie haben mich völlig falsch verstanden: Ich will mich gerade nicht über Begriffe streiten. Sie haben mir vorgeworfen, dass der Begriff ´Einheitsschule´ ein Kampfbegriff sei - ich hingegen bin der Meinung, dass ständig neue Begriffe erfunden und in die Diskussion eingeführt werden (Gemeinschaftsschule, Schuler für alle), die Innovationen suggerieren ohne diese zu liefern. Deshalb sollten wir über das sprechen, um das es geht: Über die Frage, ob wir eine Schulform oder zwei Schulformen haben wollen.

Die fachlichen, sachlichen und politischen Argumente hierzu habe ich an vielen verschiedenen Stellen bereits ausgeführt - zum Nachlesen empfehle ich Ihnen unter anderem unseren "Schulbrief 2007", den Sie auf meiner Homepage finden. Ebenfalls empfehlenswert ist der Bericht der Enquete-Kommission, der an gleicher Stelle als PDF zur Verfügung steht.

Auf meiner Homepage finden Sie auch meine Pressemitteilung zu den angeblichen "Mercedes-Schulen", die Sie kritisieren - offenbar haben Sie diese leider nicht gelesen, sondern kennen meine vorgeblichen Äußerungen nur vom Hörensagen. Dort steht:

"Mit Empörung hat Robert Heinemann, schulpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, auf die Forderung des SPD-Landesvorstandsmitglieds Wolfgang Rose reagiert, dass sich Einheitsschulen künftig auch als ?Gymnasium? bezeichnen dürfen: ?Die SPD will offenbar nicht nur den Elternwillen abschaffen, sondern die Eltern auch noch betrügen. Der Begriff Gymnasium ist in der Tat ein Qualitätssymbol - aber man kann doch nicht den Inhalt völlig verändern und das Etikett einfach kleben lassen. Einen Mercedes mit Ausstattung und Motor von Fiat kann man nicht mehr als Mercedes verkaufen!? "

Da ich gegen die Einheitsschule bin, bin ich folglich auch gegen "Fiat-Schulen" (um bei Ihrer Bezeichnung zu bleiben) und will daher auch keine Kinder auf die "Fiat-Schule" schicken. Ich will nur beste Schulen für alle Kinder - und Gymnasien und Stadtteilschulen wären beides solche Schulen (um im Bild zu bleiben: von mir aus Mercedes und BMW - wobei übrigens auch Fiat keine schlechten Autos baut, sie aber nie als Mercedes bezeichnen würde. Weshalb sind die Befürworter einer "Schule für alle" eigentlich nicht mutig genug, diese neue Schule auch so zu nennen? Gibt es Gründe dafür, dass man die neue Schule hinter einem alten Etikett verstecken will?).

Mit freundlichen Grüßen

Robert Heinemann