Frage an Robert Soyka bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

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Robert Soyka
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Frage von Helmar N. •

Frage an Robert Soyka von Helmar N. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Also Köpenicker sieht meine Familie und ich die Verkehrsinfrastruktur aus ein sehr wichtiges Köpenicker Thema an.
Viel Wohnungsbau - überlastete Kreuzungen - marode Brücken.
Dennoch geht der ungebremste Bauboom weiter.

Diejenigen, die damit ihr Geld verdienen sind lange weg, wenn die neuen Bewohner sich im Stau (in der Straßenbahn, im Bus und natürlich auch im Auto) wiederfinden.

Frage: Wie kann das gelöst werden?

MfG
H.N.

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr N.,

bitte entschuldigen Sie die späte Antwort. Ein wichtiger Punkt bei Wachstum
ist der parallele Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs und des
Straßennetzes. Dies wurde jahrelang durch die Landes- und Bundesregierung
vernachlässigt. Man ging trotz steigender Einwanderungs- und Geburtenraten
von einer Schrumpfung der Einwohnerzahlen aus. Eine Fehleinschätzung, auf
die wir seit langem hingewiesen haben.

Um die jahrelangen Fehler zu beheben, haben die Freien Wähler folgende
Punkte im Programm:
- Förderung des Öffentlicher Personennahverkehrs
- Bundesweite Investitionsoffensive in den Straßenbau
- Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene so weit wie möglich

Zur Situation in Treptow-Köpenick im Speziellen

Nirgends in Berlin werden mehr neue Wohnungen gebaut als in
Treptow-Köpenick. Die Einwohnerzahl wuchs allein in den letzten 10 Jahren
um fast 30.000. Zugleich hat der Durchgangsverkehr zwischen Innenstadt und
Schönefeld (Flughafen/Autobahnanbindung) deutlich zugenommen. Und er wird
noch weiter zunehmen wenn der BER tatsächlich einmal eröffnet.

Hier hätte ein massiver Ausbau des ÖPNV erfolgen müssen, doch es passierte
nichts. In den letzten 15 Jahren ist für Treptow-Köpenick kein einziger
Meter S-Bahn oder U-Bahn neu geplant worden, geschweige denn neu errichtet.
Selbst die Straßenbahnen enden weiterhin an der westlichen Bezirksgrenze -
eine Anbindung an die U7 gibt es auch 27 Jahre nach der Einheit nicht.

Auch bei den Hauptstraßen passierte kaum etwas. Außer der noch immer nicht
fertiggestellten Spreebrücke - die als Querverbindung beim
Durchgangsverkehr nur wenig helfen wird - ist keine einzige neue
Hauptverbindung für den Bezirk hinzugekommen. Nur die Eröffnung der A113
konnte den Verkehrskollaps noch verhindern, hat aber dafür zu regelmäßigen
Staus auf den Zubringern wie der Späthstraße geführt. Und wenn das Wachstum
so weiter geht, wird auch das Adlergestell immer öfter zur Stauzone werden
- trotz A113. Da können nur neue Straßen und ein besserer ÖPNV helfen.

Mit freundlichen Grüßen
Robert Soyka
Freie Wähler