Frage an Rolf Grüning bezüglich Verkehr

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Rolf Grüning
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Frage von Hubert P. •

Frage an Rolf Grüning von Hubert P. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Grüning,

als Pendler zwischen Distelhausen und Würzburg erlebe ich fast wöchentlich Störungen und Ausfälle im Bahnverkehr mit zum Teil erheblichen Verspätungen. Die Vorfälle gehen meiner Meinung nach über das normale Maß hinaus.
Die Bahn "stiehlt" mir so übers Jahr geschätzt 3-5 Tage meiner Zeit.
Der Pendler, der zu spät zur Arbeit kommt, geht trotz der neuen und viel gepriesenen Fahrgastrechte, leer aus.

Auch manche Zubringerverbindungen mit Bussen zum nächsten Bahnhof lassen zu wünschen übrig und sind nicht bedarfsgerecht.
Von Gerlachsheim fahren z. B. um 05:17 Uhr und 06:15 Uhr Züge nach Würzburg. Den ersten erreicht man von Distelhausen mit dem Bus 05:06 Uhr, wobei die Zeit sehr knapp bemessen ist. Zum zweiten Zug geht kein Bus. Man könnte 05:49 Uhr vom Bahnhof Distelhausen mit dem Zug nach Lauda fahren und dort einsteigen. Wenn man aber den Fußweg zum Bahnhof Distelhausen bedenkt, kann man auch gleich nach Gerlachsheim laufen.

Nun meine Fragen, für deren Beantwortung noch vor der Bundestagswahl ich dankbar wäre:

Wie stehen Sie und Ihre Partei grundsätzlich zur Notwendigkeit von Verbesserungen im ÖPNV im ländlichen Raum?

Welche Vorstellungen haben Sie für die weitere Entwicklung und Steigerung der Attraktivität des ÖPNV speziell im Odenwald- und Tauber-Kreis und auf welche Weise wollen Sie sich persönlich einsetzen?

Was werden Sie für eine Stärkung der Rechte der Pendler und für echte Fahrgastrechte unternehmen?
Wäre es nicht an der Zeit, Eisenbahngesetze und -verordnungen zu entrümpeln, welche noch aus Kaisers- und Beamtenbahnzeiten stammen?
Die Bahn ist eine AG und will an die Börse - dann sollte sie auch in den Rechtsbeziehungen zum Kunden behandelt werden wie jede andere Firma im Geschäftsleben auch.

Mit freundlichem Gruß,
Hubert Plischke

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Plischke,

DIE LINKE hat zu der Frage des ÖPNV eine klare Position:

Erstens darf die Bahn nicht privatisiert werden. Eine private Bahn würde nur nach dem Renditeprinzip wirtschaften. Das birgt die Gefahr, dass insbesondere der öffentliche Nahverkehr hier auf dem Land ausgedünnt wird, weil die Strecken nicht so rentabel sind wie z. B. in den großen Ballungszentren.

Zweitens spricht sich DIE LINKE gegen das Projekt 21 in Stuttgart aus. Es ist unserer Meinung nach eine falsche Entscheidung, zugunsten der wirtschaftlichen Unternehmen Millionen in dieses Projekt zu stecken. Stattdessen sollte das Geld in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs besonders im ländlichen Bereich fließen. Hier ist der Ausbau im Interesse der Menschen wichtiger.

Damit können wir Ihnen sagen, dass wir mit beiden Positionen Ihre Interessen verfolgen und uns für eine Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs hier in unserer Region einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Rolf Grüning