Sehr geehrte Frau Bätzing,

ich danke Ihnen für Ihre Antwort vom 09.03.2009. Auch danke ich Ihnen für die Beurteilung der Motivation zu der Beräucherung, die ich durch meinen Vater ertragen musste.

Ich teile Ihre Ansicht in diesem Punkt nicht, da gerade an meinen Vater, als einen intellektuellen Schriftsteller, dessen Themen meist ethische und moralische Aspekte zugrunde liegen, ein höherer Maßstab anzulegen ist und ihm die Gefährlichkeit des Rauchens durchaus auch damals schon bekannt war. - Schließlich haben zumindest wir Kinder ihn oft darauf hingewiesen und darum gebeten nicht zu rauchen. Auch hat er, durch sein künstlerisches Wirken seine besondere Kompetenz zur Einsicht in entsprechendes moralisches Fehlverhalten herausragend dokumentiert. Offensichtlich hat er selbstsüchtig, den gesundheitlichen Schäden für sich und sein Umfeld, einen geringeren Stellenwert eingeräumt, als dem Ausleben seiner Sucht. Das tun bedauerlicher Weise die meisten Raucher.

Leider sind Sie mir auf ein paar wichtige Fragen die Antwort schuldig geblieben, weil Sie unsicher waren, ob die erwähnte Person (Julie) wirklich ein Kind ist. Verstanden habe ich dieses, von Ihnen angeführte, Argument allerdings nicht. - Lieber schütze ich einmal irrtümlich ein fiktives Kind, als ein Reales ungeschützt zu lassen.

Da neben Julie, in Deutschland jeden Tag zahlreiche Kinder dem Tabakrauch der rauchenden Eltern ausgesetzt sind, stelle ich meine Fragen in allgemeiner Form:

- Welchen Rat geben Sie Kindern, die in Wohnungen leben müssen, in denen geraucht wird?

- Was sollen Kinder tun, damit ihnen kein weiterer Schaden durch Tabakrauch zufügt wird?

- An wen können sich Kinder hilfesuchend wenden?

- Wer kann diesen Kindern helfen?

Hier, zu Ihrer weitergehenden Information ein interressanter Text des Deutschen Krebsforschungsinstituts:

"Passivrauchende Kinder in Deutschland - Frühe Schädigungen für ein ganzes Leben"

http://www.tabakkontrolle.de/pdf/Passivrauchen_Band2_4_Auflage.pdf

Freundlich grüßt Sie

Gregor Weißenborn