Sehr geehrter Herr S., 

die Bundesrepublik ist eine Parteiendemokratie. Bei der Bundestagswahl treten Parteien gegeneinander an. Es gibt keine Direktwahl des Bundeskanzlers, sondern der Bundestag wählt den Bundeskanzler mit der Mehrheit seiner Stimmen. Die Parteien bestimmen im Vorfeld einer Bundestagswahl, wer als Kanzlerkandidat antritt bzw. ob es überhaupt einen Kanzlerkandidaten der Partei gibt. Kleinere Parteien verzichten meistens darauf, da es nicht zu erwarten ist, dass sie so stark aus der Bundestagswahl hervorgehen, dass die Wahl zum Bundeskanzler eine realistische Möglichkeit ist. Auch DIE LINKE hat aus diesen Gründen bisher immer auf die Benennung eines Kanzlerkandidaten verzichtet. Ich trete bei der aktuellen Bundestagswahl als Spitzenkandidatin der LINKEN in Nordrhein-Westfalen an und werbe dafür, DIE LINKE zu wählen, damit es auch im kommenden Bundestag eine soziale Kraft links von der SPD gibt. Denn egal, wer schließlich als Kanzler gewählt wird – es wird ohne Druck von links nicht zu der dringend notwendigen sozialen Wende in diesem Land kommen.

Mit freundlichen Grüßen

Sahra Wagenknecht