Frage an Sahra Wagenknecht bezüglich Soziale Sicherung

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Sahra Wagenknecht
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Frage von Mark J. •

Frage an Sahra Wagenknecht von Mark J. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehte Frau Wagenknecht,
sie haben mir vor nicht allzu langer Zeit geantwortet auf eine Frage bezüglich eines bedingungslosen Grundeinkommens. Ihre Antwort war, dass dieses Mittel nicht dazu geeignet wäre um den Kapitalismus zu überwinden, geschweige denn ihn nicht zu zementieren. Sie waren der Meinung, es dürfe nicht zugelassen werden, dass den Kapitalisten, bzw. großen Konzernen die soziale Verantwortung genommen wird, was ihrer Meinung nach durch ein bedingungsloses Grundeinkommen (für alle) der Fall wäre. Nun würde es mich doch in Anbetracht der globalen Finanzlage interessieren, ob es ihrer Meinung nach immer noch angebracht ist, große Konzerne (wie General Motors wohl einer ist), zur sozialen Verantwortung zu verpflichten.
Glauben sie denn wirklich nicht, dass es eigentlich umgekehrt läuft? Dass also die soziale Verantwortung bei allen Menschen (erst recht innerhalb einer Demokratie) ist und war und immer sein wird und das sind wir alle, innerhalb Deutschlands, Europas und der ganzen Welt?
Also warum sollten wir nicht grundsätzlich alle ein Einkommen zum Leben haben?

Mit freundlichen Grüßen
Mark Jordan

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BSW

Sehr geehrter Herr Jordan,

ich kann nicht erkennen, worin die soziale Verantwortung besteht, wenn Vorstände großer Privatkonzerne und Banken wieder einmal hunderte Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit schicken, aber selbst ihre ohnehin schon üppigen Gehälter weiter drastisch erhöhen. Wenn allein die Aldi-Brüder 37,5 Milliarden US-Dollar ihr Eigen nennen, gleichzeitig 2,4 Millionen Kinder von Armut betroffen sind, dann kann man wohl kaum von einem Vorhandensein sozialer Verantwortung reden. Vielmehr muss letztere erst wieder hergestellt werden. Dazu gehört eben vor allem, dass hohe Einkommen und große Vermögen viel stärker zugunsten des Allgemeinwohls besteuert werden müssen. Die so gewonnenen Gelder könnte man dann in soziale Zwecke investieren. Das wäre gerade in Zeiten der Finanzkrise auch dringend geboten.

Mit freundlichen Grüßen,

Sahra Wagenknecht

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