Sehr geehrte Frau T.,

Ich kann Ihre Sorgen gut verstehen. Jedes Jahr gehen viele Eltern, die eine Betreuung Ihrer Grundschulkinder wünschen und benötigen leer aus. Das liegt daran, dass es zwar einen Rechtsanspruch auf einen Krippen- und Kitaplatz, aber nicht auf einen Hort oder Ganztagsschulplatz gibt.

Die CDU will daher:
1. den Prozess des Ganztagsausbaus über alle Schulformen hinweg noch ausweiten und beschleunigen. Dabei steht für uns die Qualität im Vordergrund.

2. die Harmonisierung der Anmeldung und die verbindliche Abstimmung zwischen Bildung und Soziales für die Aufnahme in Horte/Ganztagsgrundschulen zum Kindergartenjahr 2016/2017.

Ein absurdes Beispiel aus diesem Jahr, um zu verdeutlichen warum das notwendig ist: Wir hatten in Obervieland 45 Hortanmeldungen zuviel und noch 8 freie Ganztagsschulplätze. 16 Eltern hatten sich bewusst an einer verlässlichen Grundschule angemeldet und wollten die Ganztagsschule nicht. Zunächst wurde diesen Eltern mitgeteilt, dass sie sich aufteilen sollten und 8 sich für die Ganztagsschule entscheiden müssten und 8 für eine andere verlässliche Grundschule weit weg. Es wäre also zu der völlig absurden Situation gekommen, dass 8 Eltern gegen ihren Willen teure Ganztagsschulplätze erhalten hätten und im Zweifel bis zu 45 Eltern die eine Ganztagsbetreuung brauchen leer ausgegangen wären. Der einzige Fehler dieser 45 Eltern war, dass sie sich nicht an der Ganztagsschule angemeldet hatten. Da kein Datenaustausch erfolgt, können diese Eltern aber auch nicht erfahren, dass noch 8 Ganztagsschulplätze frei sind. Bildung und Soziales tauschen diese Daten bisher nicht aus und daher informiert auch keiner die Betroffenen Eltern. Erst auf Intervention der CDU in der Sozialdepu und durch engagierte Eltern und Schulleiter kam es dann doch noch zur Eröffnung einer weiteren Klasse an der verlässlichen Grundschule. Das half jetzt zwar diesen Eltern, löst aber nicht das Grundproblem. Daher unsere Forderung nach der Harmonisierung.

3. eine verlässliche Ganztagsbetreuung über das 8. Lebensjahr hinaus. Daher sind Hortangebote, wo sie nicht mehr nachgefragt werden ( aber auch nur dann!) abzubauen, und mit Priorität sind Ganztagsschulangebote zu entwickeln. Als CDU Bremen favorisieren wir hierbei die gebundene Form der Ganztagsschule. Hier finden sich sowohl regulärer schulischer Unterricht als auch pädagogische Angebote, Sport und Freizeitbeschäftigungen am Nachmittag wieder und alle Schülerin- nen und Schüler nehmen daran teil. Bei dem Ganztagsschulausbau müssen örtliche Vereine und Institutionen, wie Sportvereine, Musikschulen oder Jugendfeuerwehren in die Nachmittagsangebote eingebunden werden. Ebenso bedarf die offene Kinder- und Jugendarbeit einer Harmonisierung.

Ich persönlich habe große Sympathie für die offene Form und werde mich dafür einsetzen, dass die CDU beim Ganztagsschulausbau dem Wunsch- und Wahlrecht weiterhin höchste Priorität einräumt. Letztlich wissen die meisten Eltern selbst am besten, was für ihre Familie und ihre Lebenssituation das Beste ist.

Ich hoffe Ihnen Ihre Frage damit ausreichend beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Sandra Ahrens