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Wie lange will die SPD die Koalition mit einem Kanzler mittragen, dessen Äußerungen gegenüber befreundeten Nationen und Minderheiten von vielen als beleidigend bzw. diskriminierend kritisiert werden?

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Sebastian Roloff
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Frage von Michael B. •

Wie lange will die SPD die Koalition mit einem Kanzler mittragen, dessen Äußerungen gegenüber befreundeten Nationen und Minderheiten von vielen als beleidigend bzw. diskriminierend kritisiert werden?

Sehr geehrter Herr Roloff,

Bundeskanzler Merz ist erneut negativ aufgefallen – diesmal, indem er Brasilien öffentlich beleidigt hat. Fast jedes Mal, wenn der Bundeskanzler vor eine Kamera tritt, folgt ein öffentlicher Aufschrei. In der Regel, weil er nach unten tritt, auf die Schwächsten unserer Gesellschaft, oder weil er sich in einer Weise äußert, die von vielen als rassistisch kritisiert wird – sei es zum Stadtbild oder durch Begriffe wie die unvergessenen ‚kleinen Paschas‘.

Es handelt sich also nicht um einen einzelnen emotionalen Ausrutscher, sondern um ein Muster, das inzwischen wie ein System wirkt und offensichtlich mit der Persönlichkeit des Kanzlers zu tun hat.

Deutschland braucht dringend Fachkräfte aus dem Ausland. Diese Menschen sehen jedoch sehr genau, was unsere Regierung sagt und tut – und sie werden sich zweimal überlegen, ob Deutschland für sie eine Zukunft bietet.

Wie lange will die SPD diesen Kanzler noch stützen und ihn im Amt halten?

Freundliche Grüße

Michael B

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Antwort von SPD

Sehr geehrter Herr B.

 

zunächst vielen Dank für Ihre Nachricht. 

 

Ich kann gut nachvollziehen, dass viele Menschen die Äußerungen des Bundeskanzlers kritisch sehen. Aussagen zum Stadtbild oder Formulierungen, die ausgrenzen können, sind aus meiner Sicht fehl am Platz. Das spreche ich, wie viele andere meiner Kolleginnen und Kollegen auch, offen an. Zugleich haben die Bürgerinnen und Bürger bei der letzten Bundestagswahl jedoch klar gezeigt, dass sie die CDU mit Friedrich Merz als stärkste Kraft wollten. Dieses Ergebnis müssen wir als SPD akzeptieren, ebenso wie die Rolle des Kanzlers in der aktuellen Regierung.

 

Wichtig ist für mich, dass solche Probleme intern in der Regierung und zwischen den Fraktionsspitzen klar angesprochen und geklärt werden. Ich bin sicher, dass das auch in diesem Fall geschehen wird. Unser Ziel bleibt, dass Deutschland ein offenes und attraktives Land ist, gerade für die Fachkräfte, die wir dringend brauchen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Roloff

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