Sehr geehrter Herr Mayer,

wenn ich ehrlich bin, muss ich Ihnen zugeben, dass ich kein Verkehrsexperte bin, aber als Berliner auch immer wieder von Verkehrsproblemen betroffen bin.

Generell würde eine Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel mit dazu bei tragen, dass es auf den Strassen entspannter zu geht. Selber musste ich aber erst diese Woche wieder die Erfahrung machen, dass es unmöglich ist ab 00.30 auf einem Umsteigebahnhof noch die andere U-Bahn zu bekommen. Diese Tatsache führt nicht dazu, dass es auf den Strassen weniger Autos und dafür mehr Platz für Fußgänger und Fahrradfahrer gibt. Weil auch noch die Busse oft in Staus stehen, steigen noch mehr aufs Auto um.

Mehr Busspuren und 30iger Zonen sowie bessere Koordinierung der vielen und notwendigen Baumassnahmen wären ja wenigstens schon ein Schritt in die richtige Richtung.

Um aber auch einmal eine Lanze für die vielen BVG- und S-Bahn-Beschäftigten zu brechen, muss ich schon sagen, dass Berlin eines der besten öffentlichen Verkehrssysteme in der Welt hat, was aber nicht heisst, dass es nichts mehr zu verbessern gibt.

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) ist ja schon, wie der Name es sagt, eine öffentliche Aufgabe, und die WASG lehnt eine Privatisierung der BVG und Deutschen Bahn AG (S-Bahn) ab.
So können die Kürzungen des Senats nicht immer auf die Beschäftigten und
Fahrgäste abgewälzt werden.

Denn immer teurere Dienstleistungen sind nicht automatisch immer besser. Ich weiss, dass es nicht die Antwort ist, die sie erwartet haben, würde mich aber gerne, auch nach dem 17.09., zu einer Bürgerversammlung oder ähnlichem in die Leipziger Strasse einladen lassen, um mir die Anliegen der Bürger eigen zu machen.

Mit freundlichen Grüssen
Siemen Dallmann