Wie stehen Sie zur biodynamischen Landwirtschaft (Demeter, Bioland) ohne Pestizide (Glyphosat usw.), Massentierhaltung und Antibiotikum in der Tiermast?!

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Siemtje Möller
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Frage von Hannelore T. •

Wie stehen Sie zur biodynamischen Landwirtschaft (Demeter, Bioland) ohne Pestizide (Glyphosat usw.), Massentierhaltung und Antibiotikum in der Tiermast?!

Mein Mann und ich müssen immer die Mehrkosten für Demeter- bzw. Biolandprodukte aufwenden, weil wir nur gesunde Lebensmittel zu uns nehmen möchten.

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Sehr geehrte Frau Thumann-Bohlen,

herzlichen Dank für Ihre Nachricht, die ich Ihnen gerne beantworte.

Aus einem Flächen-Wahlkreis kommend weiß ich um die große Bedeutung der Landwirtschaft für unsere Region und die Herausforderungen, die sich den Landwirtinnen und Landwirten tagtäglich stellen. Die von Ihnen angesprochene Massentierhaltung ist dabei genauso eine Sache, die angegangen werden muss, wie auch die Verringerung des Treibhausgasausstoßes der Landwirtschaft, der in Deutschland etwa 9% zum Gesamtausstoß beiträgt. Dabei kommt insbesondere der von Ihnen angesprochenen biodynamischen Landwirtschaft eine große Rolle zu. Durch eine Veränderung der bestehenden Agrarförderung müssen wir sicherstellen, dass die ökologische Landwirtschaft im Wettbewerb mithalten kann und gleichzeitig müssen wir den unfairen Handelspraktiken der Lebensmittelkonzerne endlich den Riegel vorschieben, damit auch die konventionelle Landwirtschaft abseits der Massentierhaltung die Möglichkeit bekommt, solide zu wirtschaften. Zusätzlich brauchen wir eine flächenbezogene Obergrenze bei der Nutztierhaltung sowie die Einführung eines verpflichtenden staatlichen Tierwohllabels.

Bei uns in Niedersachsen gehen wir bei der Vereinbarkeit von Klimaschutz, Tierwohl und Landwirtschaft deutschlandweit voran, indem wir mit dem „Niedersächsischen Weg“ einen Konsens zwischen Politik, Landwirtschaft und Umweltverbänden erzielt haben. Dazu gehört beispielsweise eine Ausweitung des Biotopverbundes auf 15% der Landesfläche, was zusätzlichen Lebensraum für Insekten und andere Tiere schafft, oder eine Reduktion des Einsatzes von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Die landwirtschaftlichen Betriebe erhalten für ihre Mühen eine angemessene finanzielle Entschädigung. Der Konsens, den wir in Niedersachsen erreicht haben, muss auf ganz Deutschland ausgeweitet werden, um Landwirtschaft und Klimaschutz zusammenzubringen.

Mit freundlichen Grüßen

Siemtje Möller

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