Sehr geehrter Herr J.,

Ich bin froh, dass die Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen Fahrt aufnimmt. Auch in meiner Partei DIE LINKE wird dazu leidenschaftlich diskutiert. Ich persönlich kämpfe für eine sanktionsfreie Mindestsicherung von 1.200 Euro für alle ohne ausreichendes Einkommen und Vermögen. Statt auf Gängelung im Jobcenter und Kürzungen des Existenzminimums setze ich auf die Sicherung sozialer Garantien und natürlich umfangreicher Teilhabe am kulturellen Leben in unserem Land! Einem weitergehenden, bedingungslosen Grundeinkommen stehe ich deshalb skeptisch gegenüber, weil ich fürchte, dass die nötigen ordnungspolitischen Maßnahmen es ad absurdum führen werden. Ohne Mietendeckel, ohne einen höheren Mindestlohn zum Beispiel kann es dazu führen, dass sich die Ungleichheit sogar verschärft. Ein Grundeinkommen darf nicht dazu führen, schlechte Löhne zu rechtfertigen. Im Moment führen wir kontroverse Diskussion mit sozialen Bewegungen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Verbänden und so weiter. Um das voranzutreiben, unterstütze ich zum Beispiel die Einsetzung einer Enquete-Kommission zum Grundeinkommen im Deutschen Bundestag. Fakt ist, wir müssen einen Weg finden, den Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Ein Grundeinkommen wäre eine Möglichkeit, das zu erreichen.“