Frage an Stephan Pschera bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Stephan Pschera
PIRATEN
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Stephan Pschera zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Alex W. •

Frage an Stephan Pschera von Alex W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Ich würde mich freuen, wenn sie die Fragen bei Mehr Demokratie beantworten würden, weil das ausschlaggebend für meine Wahlentscheidung ist.
Wie stehen sie zu den Gedanken der Sozialen Dreigliederung? Sehen sie Möglichkeiten Elemente in ihr Schaffensfeld einfließen zu lassen?

Antwort von
PIRATEN

Guten Tag,

wenn der Kreisverband Mittelsachsen in seinem Programm schreibt, dass dem Wort Bildung in ganz bedeutendem Maße das Moment der Selbständigkeit, also des Sich-Bildens der Persönlichkeit zukommt und die Befähigung zum selbstbestimmten Handeln wichtig ist, kommt dies aus meiner Sicht dem steinerschen Ideal einer freien Erziehung schon recht nahe. Das Wirtschaftsleben betrachtet stammt der notwendige und zu unterstützende faire Handel nach meiner Kenntnis aus anderen Leitbildern, hingegen der Sozialen Dreigliederung entsprechend den Eigentumsbegriff zu transformieren und an die Tradition der Allmende anzuknüpfen ist mir zwar sehr sympathisch, eine Verwirklichung scheint mir aber noch schwieriger. Beim Streben gegen Willkür und Machtmissbrauch sehe ich durchaus wieder Anknüpfungspunkte.

Mir ist die Theorie der Sozialen Dreigliederung nicht in der hinreichenden Tiefe geläufig, als dass ich im folgenden eine Fehlinterpretation ausschließen könnte. Doch habe ich den Eindruck, dass zwar richtig Arbeit und Einkommen entkoppelt werden soll, doch kenne ich zum einen keine klare Definition von „Arbeit“ (vgl. Studie der Think-Tank New Economic Foundation "A Bit Rich: Calculating the real value to society of different professions") und zum anderen kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass wer keine sinnvolle Arbeit (diesmal im Sinne der Gesellschaft statt dem des Arbeitgebers) leistet, doch wieder sanktioniert werden soll. Mir ist es wichtig, dass der Mensch ohne psychische Belastung durch ständig drohende Zwangsmaßnahmen - und sei es gesellschaftlicher Druck - zu sich finden kann. Denn der Mensch ist in meinem Menschenbild neugierig und vom Wesen her sozial, er wird eigene Wege finden. Da er sozial ist, sind diese auch im Interesse der Gesellschaft (und mit Ausnahmen muss sie leben). Bitte sehen Sie es mir nach, sollten mir bei der Interpretation der Inhalte Fehler unterlaufen sein.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Pschera

PS. meinten Sie mit „Fragen bei Mehr Demokratie“ noch weitere Fragen, oder nur die von Ihnen hier gestellte?